Fernher tönte Cicadensang, Wind und Wellen ruhten, Selten ein silbernes Fischlein sprang Über die schweigenden Fluthen. Glimmende Funken der Sonnenball Über das Wasser verstreute. -- Horch, da drang aus der Tiefe ein Schall Leise wie Glockengeläute: Kling, klang, kling, klang, Versunken, versunken, wie lang, wie lang! Liegt eine Stadt Jahrhunderte lang Bergetief unter den Wogen. Muscheln, Korallen und schlüpfriger Tang Haben die Mauern umzogen. Zinnen und Thürme streben empor Hoch auf dem sandigen Grunde. Selten gibt leiser Glockenchor Von der Verschollenen Kunde. Kling, klang, kling, klang, Versunken, versunken, wie lang, wie lang! Ruhend unter dem Segeldach Lauscht' ich dem Ton aus den Tiefen. Alte Märchen rief er mir wach, Die in der Seele mir schliefen. Was mir gesungen der Ahne Mund Abends bei Spindel und Rocken, Klingt mir jetzt aus des Herzens Grund Leis wie versunkene Glocken. Kling, klang, kling, klang, Gesungen, verklungen, wie lang, wie lang!
Drei Gesänge für Männerchor , opus 55
by Max von Weinzierl (1841 - 1898)
1. Die versunkene Stadt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Die versunkene Stadt ", appears in Von der Landstrasse. Lieder., Leipzig: A. G. Liebeskind, first published 1882
See other settings of this text.
Confirmed with Von der Landstrasse. Lieder von Rudolf Baumbach, drittes Tausend , Leipzig: A. G. Liebeskind, 1882, pages 70 - 71.
2. Wirthstöchterlein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Und wärst du, Traute, ein Engelein Und hättest Flügel bekommen Und trügest um's Haupt einen Heiligenschein, Dann ginge ich unter die Frommen, Dann läs' ich täglich mein Brevier Bei Orgel und Glockengebimmel, Auf dass Sanct Peter mich zu dir Einliesse in den Himmel. Und wärst du, Traute, ein Teufelein Mit Hörnchen unter den Haaren, Dem Bösen verschrieb' ich die Seele mein Und thät' in die Hölle fahren. Dann glitten wir über den Feuersee Im sänftlich schaukelnden Kahne Und tränken duftigen Schwefelthee Mit des Teufels würdiger Ahne. Du bist kein Engel im Glorienschein, Du bist keine Teufelinne, Du hast als Evas Töchterlein Die glückliche Mitte inne. Zur Hölle nicht noch himmelwärts Ich meine Schritte lenke; Der Wirthin Kind besitzt mein Herz, Mein Weg geht nach der Schenke.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Wirthstöchterlein", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, vierte Auflage, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 170-171.
3. Trinklied
Language: German (Deutsch)
Noch einmal, Freunde, schenket ein
. . . . . . . . . .
— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —