Traf ich die Blonde im dämmrigen Gange, Herzte sie, küßte sie, frug nicht erst lange. Zwar fing sie an, sich ein wenig zu wehren, Ließ sich's doch balde gefallen in Ehren; "Das aber sag' ich Dir," sprach sie, "Du Schlimmer! Wenn du kein Spielmann wärst, litt' ich es nimmer; Wenn du kein Spielmann wärst!" Dank für das Wort! und es sei nicht vergessen; Hab' mich mein Lebtag zu hoch nicht vermessen, Aber ihr Mägdelein mögt es euch merken, Haltet auf Tugend in Worten und Werken, Jeglichem Mann, was im Sinn er auch hege, Wenn's nicht ein Spielmann ist, geht aus dem Wege; Wenn's nicht ein Spielmann ist! Doch einem Spielmann, ja den könnt ihr glauben, Dürfet ihm dieses und jenes erlauben, Müsset ihm niemals mit Nein was verschlagen, Müsset nur immer hübsch Ja zu ihm sagen. Ach! und wie freu' ich mich, will es nicht hehlen: Weil ich ein Spielmann bin, kann mir's nicht fehlen; Weil ich ein Spielmann bin!
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 94
by Alban Förster (1849 - 1916)
1. Wenn du kein Spielmann wärst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Wenn du kein Spielmann wärst", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "If you weren’t a musician", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
2. Gut Nacht, mein Lieb  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Viel heller, als der Sterne Pracht Und all' des Mondes Schein, Dringt mir ein Lichtstral durch die Nacht Ins tiefste Herz hinein: Das ist von Liebchens Kämmerlein Das traute Lampenlicht, Da sitzt sie still und denket mein, Und leis' die Lippe spricht: ,,Gut' Nacht, mein Lieb, gut' Nacht!`` Vor diesem Fenster, lichterhellt, Wird Stern und Mondlicht bleich, Dies kleine Haus ist meine Welt, Dies Herz mein Himmelreich! Ich halt' an meinem Fenster Wacht, Ein Lied im Herzen klingt, Das send' ich grüßend in die Nacht, Daß es ihr Antwort bringt: ,,Gut' Nacht, mein Lieb, gut' Nacht!`` Das Licht erlischt, des Stromes Flitt Die wandert leis' thalein, Ins Fenster, wo mein Engel ruht, Schaut bleich der Mond hinein. Schlaf still, o Welt, ich geh' zur Ruh, Dein Athmen hör' ich kaum, Ich schließe meine Augen zu Und spreche halb im Traum: ,,Gut' Nacht, mein Lieb, gut' Nacht!``
Text Authorship:
- by Ludwig Amandus Bauer (1803 - 1846), "Gut' Nacht, mein Lieb!", written 1857, appears in Gedichte, first published 1860
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Confirmed with Gedichte von Ludwig Bauer, Berlin, Riegel's Verglags-Buchhandlung, 1860, pages 34-35