Es schleicht ein zehrend Feuer Durch mein Gebein; Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]1 diese Pein. Ich höre die Stunden ziehen Trüben Gesichts; Sie kommen, weilen, fliehen -- Und ändern nichts. Der Sommer kommt gegangen, Mir ist's wie Traum; Am Busch [Wildröslein hangen]2, Ich acht' es kaum. Es schlagen die Nachtigallen In [Wald]3 und Plan; Laß [schallen]4, laß verhallen! Was geht's mich an? Ich fühle nur das eine In meinem Sinn: Daß ich von dir, du Reine, Geschieden bin. Mein Schatt' ist mir nicht treuer [Wie]1 diese Pein; Und zehrend schleicht das Feuer Durch mein Gebein.
3 Gedichte von Em. Geibel , opus 6
by Wilhelm Hermann Cläpius (1801 - 1868)
1. Meiden  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Meiden"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Thuille: "Als"
2 Thuille: "Waldröslein blühen"
3 Thuille: "Feld"
4 Thuille: "schlagen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Muth  [sung text not yet checked]
O Herz, laß ab zu zagen, Und von dir wirf das Joch! Du hast so viel getragen, Du trägst auch dieses noch. Tritt auf in blanken Waffen, Mein Geist, und werde frei! Es gilt noch mehr zu schaffen Als einen Liebesmai. Und ob die Brust auch blutet, Nur vorwärts in die Bahn! Du weißt, am vollsten flutet Gesang dem wunden Schwan.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Mut"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Spielmanns Lied  [sung text not yet checked]
Und legt ihr zwischen [mich]1 und sie Auch Strom und Thal und Hügel, Gestrenge Herrn, ihr trennt uns [nie]2, Das Lied, das Lied hat Flügel. Ich bin ein Spielmann wohlbekannt, Ich [mache]3 mich auf die Reise, Und sing' hinfort durchs [ganze]4 Land Nur noch die eine Weise: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und wandr' ich durch den laubgen Wald, Wo Fink und Amsel schweifen: Mein Lied erlauscht das Völkchen bald, Und hebt es an zu pfeifen. Und auf der Heide hört's der Wind, Der spannt die Flügel heiter, Und trägt es [über den]5 Strom geschwind, Und über den Berg, und weiter: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Durch Stadt und Dorf, durch Wies' und Korn Spiel' ich's auf meinen Zügen, Da singen's bald zu Nacht am Born Die Mägde mit den Krügen, Der Jäger summt es vor sich her, Spürt er im Buchenhage; Der Fischer wirft sein Netz ins Meer Und singt's zum Ruderschlage: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal! Und frischer Wind und Waldvöglein, Und Fischer, Mägd' und Jäger, Die müssen alle Boten sein Und meiner Liebe Träger. So kommt's im Ernst, so kommt's im Scherz Zu deinem Ohr am Ende; Und wenn du's hörst, da pocht dein Herz, Du spürst es, wer es sende: Ich habe dich lieb, du Süße, Du meine Lust und Qual, Ich habe dich lieb und grüße Dich tausend, tausendmal!
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Spielmanns Lied"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Neununddreißigste Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1855, pages 33-34.
Note: the refrain of this poem is quoted by Hermann Grieben in his poem Fliederlied.
1 Nicolai: "mir"; further changes may exist not shown above.2 Hölzel: "nicht"
3 Hölzel: "mach'"
4 Hölzel: "weite"
5 Hölzel: "über'n"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler