Wenn ich dereinst mein müdes Haupt Zur letzten Ruh' gelegt, Und wenn das sturmbewegte Herz Dereinstens nicht mehr schlägt; Und wenn ihr in der Erde Schooß [Versenket]1 mein Gebein: O, gebt mir noch als Abschiedsgruß Ein Lied ins Grab hinein! Wohl fand ich oft im Erdenthal Die Trauerweiden stehn, Und manchen Stern, an Hoffnung reich, Dem Traume gleich vergehn; Das Lied, [das]2 war mein Freundschaftstrahl In aller Erdenpein -- Drum gebt mir noch als Abschiedsgruß Ein Lied ins Grab hinein! Das Lied war meine höchste Lust Auf meinem [Erdengang]3, Drum senkt mich nicht so still hinab, Nicht ohne Sang und Klang! Ich sang ja oft begeist'rungsvoll Ein Lied in euern Reih'n -- Drum gebt mir noch als Abschiedsgruß Ein Lied ins Grab hinein!
Zwei Lieder für tiefen Bassstimme mit Pianoforte , opus 153
by Max Oesten (1843 - 1917)
1. Sängertestament  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Pfeil (1835 - 1899), "Sänger-Testament", appears in Aus meiner Liedermappe. Gedichte von Heinrich Pfeil
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Wochenblatt für Asch und umgegend, IV. Jahrgang, Asch: Gustav Becker, 1867. Appears in issue no. 31, Sonnabend, den 3 August 1867, page 248; and confirmed with Blätter für literarische Unterhaltung, 1871. Issue no. 34, 17 August 1871. Appears in a critique of "Neue lyrische Gedichte" featuring fifteen new publications in the same review; the ninth is Aus meiner Liedermappe. Gedichte von Heinrich Pfeil, Leipzig, 1871: first edition, printed by the author himself. This review is on pages 537 - 542; the lyric "Sänger-Testament" appears on pages 538 - 539, explicitly stating that this poem is part of Pfeil's volume of "Gedichte."
1 Otto: "Vertrauet"2 Otto: "es"
3 Otto: "Lebensgang"
2. Das Lied vom Jonas  [sung text not yet checked]
Der Jonas kehrt' im Wallfisch ein: Das muß ein sauber Wirthshaus sein! Salzwasser giebt es da statt Wein, Dabei soll Einer singen! Der "goldne Karpfen" ist mein Fisch, Da ist allzeit gedeckt der Tisch, Rein ist der Wein, das Bier ist frisch, Der Fisch soll mich verschlingen! Der Jonas saß im Wallfisch; ja! Kein Tanzplatz und kein Mädel da, Von Fischbein Alles, was er sah, Langweilig war's im Ganzen! Da lob ich mir den "schwarzen Bär"! Von Fischbein keine Spur umher, Doch läßt der Bär die Kreuz und quer In seinem Bauche tanzen. Im Wallfisch, wo der Jonas war, Stockmäuschenstill das ganze Jahr! Solch Wasserfisch, das ist doch klar, Muß allzeit stille schweigen. Ei Sapperment, dem "weißen Schwan" Dem hört ihr meilenweit schon an, Was man Plaisir drin haben kann An Sang und Flöt' und Geigen. Der Jonas ein Prophete war, Darum er denn auch offenbar Logiren konnt' ohn' viel Gefahr In solchem Wasserschanke. Jedweder gehe seine Bahn; Ich tanz' im "Bär", ich sing' im "Schwan", Im "Karpfen" stoß' ich lustig an. Im Wallfisch -- ? -- -- -- Nein, ich danke!