Ich ziehe so lustig zum Thore hinaus, als ob's ein Spaß nur wär: Das macht, es wallt Feinsliebchens Bild gar helle vor mir her. Da merk ich dann im Herzen bald, ich sei dort oben hier, Ich gehe fort, ich kehre heim, ich ziehe doch immer zu ihr. Und wer zu seinem Liebchen reist, dem wird kein Weg zu schwer, Der läuft bei Tag und läuft bei Nacht, und ruht sich nimmermehr. Und ob es regnet, ob es stürmt, mir thut kein Wetter weh: Es hat mein Liebchen mir gesagt ein freundliches Ade!
Drei Lieder für vierstimmigen Männerchor , opus 33
by Cyrill Kistler (1848 - 1907)
1. Abschied
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Auszug", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder, in Wanderlieder eines rheinischen Handwerksburschen, no. 1
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2. Nun, da so warm
Language: German (Deutsch)
Nun, da so warm der Sonnenschein, Und da so mild die Lüfte wehn, Musst du aus deinem Kämmerlein Auch fein zum grünen Walde gehn. Und hörst in wunderhellem Schlag Frohlocken du ein Vögelein, So lausch' ihm recht, daß er dir sag', Warum es mag so fröhlich sein. Und siehst du wo im Dornenreis Ein einsam Blümlein aufgethaut, Um dessen Glanz der Herr nur weiß, So mach' dich recht mit ihm vertraut! Und was dir sagt das Vögelein, Und was das Blümlein spricht: Trag's heim, und leg's in deinen Schrein! Und, liebes Kind, verlier' es nicht!
Text Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Gedichte, in Minnelieder, no. 19
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3. Wehmut
Language: German (Deutsch)
Ferne Wolken seh' ich ziehen, goldgesäumt vom Abendrot, und es stirbt im letzten Glühen dort der Tag den süßen Tod. In den düster'n Schleier hüllt sich ernst die Erde ein; und schon wallt er freier über Flur und Hain! Ferne Töne hör' ich klingen, die wie Geisterlispel flieh'n; durch die reinen Lüfte dringen zaubersüße Melodien mit des Zephyrs Schweben, grüßen kaum mein lauschend Ohr, rufen in das Leben neuen Schmerz hervor. Ferne Liebe grüß' ich sehnend, längst vergang'ner Tage Bild, und die Wimper zucket tränend, und die Perle träufelt mild. Ach, die ich gegrüßet, trennte von mir weites Land, und die Träne schwindet spurlos in den Sand.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Ludwig Storch (1803 - 1881), "Fernes"
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