Woher die Lieder? fragt ihr mich, Ja, weiß [denn ich's]1, ihr Lieben? Sie nahen ungerufen sich Wie in die Luft geschrieben. Sie keimen aus selbeigner Macht Wie unsichtbare Saaten, Nur daß in Sang und Klang gebracht, Sie gerne sich verrathen. Die Blumen flüstern sie mir zu Und wildes Waldgesinde, Ich höre sie bei guter Ruh Im Wasser und im Winde. Aus Mädchenaugen les' ich sie Mit Lachen und mit Scherzen, Aber sie kommen anders nie, Als auf dem Wege zum Herzen.
Drei Gedichte für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 7
by Karel Kliebert (1849 - 1907)
1. Die Lieder  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Die Lieder", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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View original text (without footnotes)1 Kliebert: "ich's denn"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Frühlingsnacht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Hörst du die Nachtigall? es strömt und quillet Aus ihrer Brust ein schmelzender Gesang, [Die Liebe locket, tiefe Sehnsucht schwillet]1, Und Hoffnung wiegt sich in des Liedes Klang. Durch lauten Jubel zittert leise Klage, Denn ich [verstehe wohl der]2 Stimme Schall, Es ist die Antwort [auf die bange Frage]3, Du sollst mich lieben, sagt die Nachtigall. Warm ist die Frühlingsnacht, die Knospen brechen, Mit jungem Grün umspinnt sich Baum und Strauch, Mit ihren Düften möchten Blumen sprechen, Und durch die Blätter geht ein Flüsterhauch. Es webt und schwebt ein Kommen und ein Werden, Es treibt und drängt im Stillen überall, Es regt sich jede Kraft, -- [das]4 ist auf Erden Die Zeit der Wonnen, sagt die Nachtigall. Ist dir nicht selbst zu Muth im holden Neigen, Hell aufzujauchzen und mit Lust zu blühn? Das Herz ist voll, wenn auch die Lippen schweigen, [Du fühlst doch deine ganze Seele glühn]5. Die Augen glänzen dir im Mondenscheine, O höre doch der süßen Töne Schwall! [Horch, wie es wirbt und fleht! du einzig Eine]6, Du wärst mein eigen, sagt die Nachtigall.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Frühlingsnacht", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Nit de primavera", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring night", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Singuf. Rattenfängerlieder, Dritte vermehrte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1883, page 79.
1 Kliebert: "Die Liebe lockt, tiefe Sehnsucht schwillt"2 Kliebert: "versteh' der"
3 Kliebert: "auf die Frage"
4 Kliebert: "ja das"
5 Kliebert: "Und du fühlst ja doch die ganze Seele glühen"
6 Kliebert: "Horch, wie es wirbt, horch wie es fleht! Nur du einzig Eine"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Stille Liebe  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Holdsel'ger Jugend Prangen! dein blaues Augen paar, die Rosen deiner Wangen, dein dunkelbraunes Haar, In allen meinen Tagen kommt mir's nicht aus dem Sinn, ich kann es dir nicht sagen, wie ich von dir gebannet bin. Willst du mir sonst nichts geben, so wehre doch dies mir nicht, lass meine Augen erheben zu deinem Angesicht, lass meine Gedanken liegen als Beter vor deinem Schrein, und ewig bleib' es verschwiegen, dass meine Seele dein!
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]