O du mein Alles auf der Welt, mein Liebstes unterm Himmelszelt, mein Edelstein von hellstem Schein, ich grüsse dich von ferne. Du holde Maid, wie säh' ich dir ins Auge doch so gerne! O du mein Alles auf der Welt, mein Liebstes unterm Himmelszelt, nun denk' ich an dich voll Wehmut ich, denn du bist ferne, ferne. Du liebe Maid, dein süßes Wort, wie hört' ich's doch so gerne! O du mein Alles auf der Welt, mein Stern, der jede Nacht erhellt, komm', bring' zurück mir Ruh' und Glück. Wie lang' noch weilst due ferne. Du treue Maid, an deiner Brust, wie ruht' ich doch so gerne!
4 Lieder , opus 282
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. O du mein Alles auf der Welt
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 220
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2. Ist's Gottes Will' und Rath  [sung text not yet checked]
Ist's Gottes Will' und Rath, Daß Zwei sich lieben, Nie ist er früh und spat Mit Hilfe fern geblieben, Und harret Jahre lang Die Lieb' im Herzen bang, Lobpreisend wirst du's sehen, Was Gott will muß geschehen. Wohl kommen Berg und Thal Niemals zusammen, Doch Zwei, die Gottes Wahl In Minne ließ entflammen. Ihm ist kein Weg zu weit, Ihm ist kein Meer zu breit, Lobpreisend wirst du's sehen, Was Gott will muß geschehen. Und wärn die Menschen auch Dir stracks entgegen, Es geht nach altem Brauch Gott fort auf seinen Wegen. An seiner Liebe Schwur Stärk deine Treue nur, Lobpreisend wirst du's sehen, Was Gott will muß geschehen. Ja, ist es Gottes Rath, Daß Zwei sich lieben, Stets ist es früh und spat Bei seinem Rath geblieben. Trau' ihm nur ganz allein, Und gieng's durch Leid und Pein, Lobpreisend wirst du's sehen, Was Gott will muß geschehen.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Ist's Gottes Will' und Rath", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 196
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 172-173.
3. Scheidelied  [sung text not yet checked]
Und muß es schon wieder geschieden sein, Mit Gott, Herzbruder, denn zieh' ! Ist Er nur dein Schutz, ist Er nur dein Theil, Verlassen bist du ja nie! Und mag auch nichts bittrer denn Scheiden sein, Mit Gott verharschet die Wund', Weilst noch du so fern, führt her mir in Eil Die Liebe dich jegliche Stund'. Ja müßt es geschieden für immer sein, Mit Gott ertrügen wir's still, Ist Er nur im Tod das ewige Heil, Geschehe, geschehe sein Will'! Herzbruder, nun muß, ach nun muß es sein! "Mit Gott!" -- verhallt es noch fern: Er bleibe dein Schutz, Er bleibe dein Theil, Dein Fels, deine Burg und dein Stern!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Scheidelied", appears in Liederbuch, in 2. Liebeslieder, no. 209
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Confirmed with Deutscher Musen-Almanach für das Jahr 1855, ed. by Otto Friedrich Gruppe, Berlin: Verlag von Georg Reimer, 1855, pages 123 - 124.
4. Wiegenlied
Sachte will's dämmern, Mit seinen Lämmern Zieht schon der Mond an dem Himmel die Bahn; Müde vom Singen Vögelein schwingen Sich zu dem traulichen Neste hinan. Draußen den zarten Blümlein im Garten Fallen die schimmernden Äugelein zu. Horch, und die Glocken, Wie sie dich locken: Schlafe, mein rosiges Kindlein, auch du! Hörst du das Englein? Fächelt die Wänglein Dir mit den Flügelein leise zur Nacht; Hebt dich vom Pfühle, Trägt in der Kühle Dich in die himmlischen Gärten voll Pracht. Morgens dann wieder Fliegt's mit dir nieder, Legt dich behutsam in's Bettchen zurück, Daß beim Erwachen, Froh noch dir lachen, Kindlein, die Augen vor seligem Glück.
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Wiegenlied", appears in Liederbuch, in 3. Hauslieder, no. 263
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Note: in many older editions, the spelling of the word "Äuglein" becomes "Aeuglein", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Äuglein".