Die Sterne glühn, die Fluren schweigen, Verstummt ist schon des Tages Lauf, Da ziehn wir frohe Sängerschaaren Die kleine Straße noch herauf. Ein niedlich Haus winkt uns von ferne, Drauf scheint so lieblich hell der Mond, Hier soll noch unser Lied erklingen Der Holden, die dort oben wohnt. Bald rauscht in mächtigen Akkorden Empor des Liedes voller Schall, Drein schlägt aus den Gebüschen leise Ein Liebeslied die Nachtigall. In hell'rem Glanze glühn die Sterne, Weil hier ein schöner Engel thront, Der Himmel und die Erde feiern Die Holde, die dort oben wohnt. O schlafe selig ein, Du Süße, In Deiner Kammer trautem Raum, Und ein geliebtes Bild vergolde Und grüße nächtlich Deinen Traum. Gut Nacht! Vor jedem Sturmesbangen Sei Deiner Jugend Lenz verschont, Gut Nacht! Und sei im Lied gegrüßet, Du Holde, die dort oben wohnt.
Vier Lieder für Männerstimmen , opus 505
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Ständchen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Franz Xaver Seidl (1845 - 1892), "Ständchen", appears in Vergissmeinnicht. Lieder und Gedichte, in Liebe
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Confirmed with Franz Xaver Seidl, Vergissmeinnicht, Regensburg: Alfred Coppenrath, 1879, page 38. Appears in Liebe.
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2. Im Volkston  [sung text not yet checked]
Und wenn es Gott nicht anders will, Ergib' dich drein und harre still, Mein Lieb, wir müssen scheiden. Manch' Brieflein schreib' ich aus der Fern' , Ich hab' kein And're jemals gern, Das sei dein Trost im Leiden. Und wenn uns auch die Ferne trennt, Mein Herz, dass sich dein eigen nennt, Bleibt ja bei dir zu Hause. Allabends bei der Sterne Schein, Da kommen die Gedanken [sein]1 In deine stille Klause. Im Garten ist ein [kleiner]2 Platz, Du weißt ihn wohl, mein lieber Schatz, Dort unter blauem Flieder. Ein Vöglein sitzt in seinem Ast, [Hier]3 lausche, wenn du Sehnsucht hast, Es singt: "Wir seh'n uns wieder!"
Authorship:
- by Franz Xaver Seidl (1845 - 1892), "Im Volkston"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Sänger-Kalender, vierter Jahrgang, Eichstätt und Stuttgart: Krüll'sche Buchhandlung, 1878, page 77.
1 Liebe: "mein"2 Liebe: "trauter"
3 Liebe: "Da"
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3. Dem deutschen Heimathland
Nach allen deinen Leidenswochen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Mai und Liebe  [sung text not yet checked]
Sei uns gegrüßt, du Frühlingszeit, In deiner süßen Milde. Du kamst auf Erden weit und breit Aus schönem Gefilde. Du rufst in unser Herz herbei Die selig stillen Triebe. CHORUS Ach, einmal blüht im Jahr der Mai, Nur einmal im Leben die Liebe. Laut ruft's das Vöglein im Gezweig', Leis' flüstert es die Welle, Es richtet dieses Wort an Euch Der Bach und auch die Quelle. Sie allen rufen stets auf's Neu, Daß nichts aus ewig bliebe, Ach, einmal etc. Der Lenz der Jugend dich erfreut, Noch trägst du gold'ne Locken, Jedoch es ändert sich die Zeit, Bald kommen Silberflocken. Dann ist die Herrlichkeit vorbei Und Vieles erscheint dir trübe. Ach, einmal etc. Die Rose blüht in voller Pracht, Süß duftet ihre Blätter, Doch bald sie nicht mehr freundlich lacht, Zerstört ist sie vom Wetter, Und ihre Schönheit ist vorbei, Scheint jetzt verwelkt und trübe. Ach, einmal etc. Das Alter kommt und nur zu früh Das Haar, die Wange bleichen, Was wir gehofft, wir fanden's nie, Wir konnten's nicht erreichen. Schnell war die Jugendzeit vorbei, Mit ihr die die süßen Treibe. Ach, einmal etc. Es streuet [Blumen]1 jedes Jahr Der Lenz auf allen Wegen, Bringt Rosen dir zur Gabe dar Und holder Liebe segen. Da laß die Sorgen all vorbei Und schütze die zarten Triebe: Ach, einmal etc. Bald ist der süße Duft verhaucht, Die rothen Rosen sterben, Du siehst, was sonsts in Glück getaucht, Nach [kurzer Zeit]2 verderben. Dann ist's, als ob in's Herz die Reu' Mit brennenden Lettern schreibe: Ach, einmal etc. Und ist dereinst dein Haar erbleicht, So wirst du oftmals klagen, Um ein vergang'nes Glück vielleicht Aus ferner Jugend Tagen. Wohl hast du einmal froh und frei Gedacht, daß es so bliebe: Ach, einmal etc. Doch auch der Herbst noch Freuden gibt Und selbst des Winters Dräuen, Drum wolle, wenn du einst geliebt, Noch später drob dich freuen! Die Rose blüht, dann ist's vorbei, 's ist keine, die uns bliebe. Ach, einmal etc.
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)
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View original text (without footnotes)Confirmed with Acker und Gartenbau Zeitung, nebst Landwirth deutscher Farmer [German Agricultural and Horticultural Journal], Jahrgang 31., Milwaukee: Herold Company, 1901. Appears in issue no. 23, 8 Juni 1901, page 373. No author is given in this publication, but the poet is identified by John Henry Mackay as Johann Gabriel Seidl in Three Novels, p. 308.
1 Abt, Fabrucci: "Blüthen"; further changes may exist not shown above.2 Heiser: "kurzem Traum"
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