Wenn ich Abschied nehme, will ich leise gehn, Keine Hand mehr drücken, nimmer rückwärts sehn. In dem lauten Saale denkt mir keiner nach, Dankt mir keine Seele, was die meine sprach. Morgendämm'rung weht mir draußen um das Haupt, Und sie kommt, die Sonne, der ich doch geglaubt. Lärmt bei euren Lampen und vergeßt mich schnell! Lösche meine Lampe! -- Bald ist alles hell.
Vier Gesänge , opus 15
by Volkmar Andreae (1879 - 1962)
1. Wenn ich Abschied nehme  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Karl Weitbrecht (1847 - 1904), no title, written 1891, appears in Vom Lebensmittag, in Phaläna, no. 5
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
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2. Eiche im Sturm  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Sag, was macht, daß du stolz und stark stehst in wilden Wetterfluten? "Das machen die Stürme." Die Bösen! "Die Guten, die steifen den Nacken, die nähren das Mark." Andere biegen, andere knacken, krachen, brechen und zerspellen, wenn die Stürme stöhnen und gellen, du beharrst in der rasenden Flucht. "Einsam wuchs ich in Sturmes Zucht; freundlos lernt ich selber mich währen. Fremden Schutz in eignen Gefahren mißt ich mit Weinen, laß ich mit Lachen; was vermöchte den Mut zu fachen wie des Sturmes reißende Wucht? Grimmig gründ' ich mit Wurzelgriffen in der mächtigen Mutter Erde, freudig reck ich die Krone ins Licht; denn bei deinen Geierpfiffen, Bruder Sturm, spür' ich das Werde! Ahn' ich erschauernd ewges Gericht."
Authorship:
- by Walter Schädelin (1873 - 1953)
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Researcher for this page: Harry Joelson3. Nirgend mehr ein Sonnenschein  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Nirgend mehr ein Sonnenschein, Alles grau und still, Kaum ein Blatt noch rauscht darein Das zur Erde will. Kühle Luft und müde Ruh. Alles geht so hin, Langsam, klaglos, immerzu -- Ich so mitten drin. Freudenarm und leidessatt Ist mein Herz und still -- Nur zuweilen rauscht ein Blatt, Das zur Erde will.
Authorship:
- by Karl Weitbrecht (1847 - 1904), no title, written 1882, appears in Vom Lebensmittag, in Lieder aus der Enge, no. 3
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Confirmed with Gesammelte Gedichte von Carl Weitbrecht, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1903, page 263.Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
4. Der Bevorzugte  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Ich bin die Kathrein Von Peterwardein. Hab' im Weißkircher Amt Die Männer allesamt. Zygan und Magyar Und die Deutschen gar. Was ich nur an mir hab', Daß keiner ein' andre mag? Der Janauschek Geht nicht von meiner Schürze weg. Der prächtige Kasimir Tanzt einzig mit mir. Der Wenzel, der Janos, der Razziwill Tun, was ich will. Wo ich mein Köpferl zeig', Gibt's Gaudi und Streit. Wer nicht gestochen liegt, Der hat die Schwindsucht kriegt. Den Benedikt Haben's ins Narrenhaus g'schickt. Dem Gutsherrn sein Sohn Ist zu den Türken davon. Der Franz [Spitteler: Dieter] hat si' g'hängt, Der Friedl ertränkt. Nur der [Franz]1 steht fern, Den mag i' gern.
Authorship:
- by Carl Spitteler (1845 - 1924)
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View original text (without footnotes)1 Andreae: "Dieter"
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