Zu Rüdesheim in der Drosselgass' Wo winkt ein grüner Strauß, Da trinkt man früh bis abends spät Die Gläser fleißig aus; Da geht der Wein im Kreis herum, Da singet man im Chor, Wie's an der Wand geschrieben steht Im Baß und im Tenor. CHORUS Rüdesheimer Wein, blonde Mägdelein Sind des Lebens Elixir; Drum, Freund, ich rate dir: Lieb' dein Leben lang Wein und Becherklang, Und die süßen Mägdelein Schließ' tief in's Herz hinein. Zu Rüdesheim in der Drosselgass' , Kein Wanderer geht vorbei; Da segnet Gott die Fröhlichkeit Der Zecherkumpanei! Bläst noch so kalt der Wisperwind, Hier schmilzt und bricht das Eis! Das Herz thaut auf, Glas klingt an Glas, Heil! tönt's dem Wein zum Preis. (CHORUS) Zu Rüdesheim in der Drosselgass' Schlägt nachts die Uhr auch zwölf, Wir weichen nicht vom Tugendpfad, Vom Paragraphen 'Elf'! Das Gäßlein, Gott sei Dank, ist schmal, Wenn man nach Hause geht; Man tastet rechts, man tastet links, Und murmelt halb verdreht: (CHORUS)
Zwei Lieder für Männerchor , opus 75
by Carl Attenhofer (1837 - 1914)
1. Zu Rüdesheim in der Drosselgass  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Otto Hausmann (1837 - 1916), "Zu Rüdesheim in der Drosselgass' "
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2. Schön Anna  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im [weißen]1 [Kreuz]2 da kehr' ich ein, Das hat wohl seinen Grund! Schön Anna schenkt mir dort den Wein Mit rosenrothem Mund. Sie ist so wonnig, nett und flink Und stets voll frohem Muth, Behend dazu bei jedem Wink, Das liebe junge Blut! Der Wein von ihr, der mundet mir, Als wär's ein Göttertrank! Es hat gewundert oft mich schier, Daß ich vom Stuhl nicht sank! Sie hat der Augensterne zwei, Wie sie sein Mensch gesehn, Man möcht', wie vor der Loreley, In Liebe untergehn! Gar süß ist ihrer Stimme Klang, Voll Zauber ist ihr Wort, Das Jedem noch zum Herzen drang, Der froh gezechet dort! Drum zürnet mir so sehr doch nicht, Komm' ich zu spät nach Haus; Ich leiste ja so gern Verzicht Auf euren Abendschmaus! Ich fühl' mich in Elysium Und trink in süßer Ruh'; Dreh', guter Welt, dich nur herum, Ich sing' dein Lied dazu: Im weißen Kreuz da kehr' ich ein, Das hat wohl seinen Grund! Schön Anna schenkt mir dort den Wein Mit rosenrothem Mund!
Text Authorship:
- by Friedrich Konrad Müller von der Werra (1823 - 1881), "Im weißen Kreuz", appears in Das Buch der Lieder, in 4. Liebe und Leid
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View original text (without footnotes)Confirmed with Im weißen Kreuz, Das Buch der Liebe, Leipzig: Ludwig Denicke, 1866. Appears in Liebe und Leid, pages 214 - 215.
1 Bogler, Isenmann, Kuntze, Sturm: "goldnen"; further changes may exist not shown above.2 Kuntze: "Krug"; further changes may exist not shown above.