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Vier Gesänge , opus 62

by Felix (August Bernhard) Draeseke (1835 - 1913)

1. Beim neuen Wein
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Ein Bäumlein seh' ich ragen
Am weissen Winzerhaus.
Das will den Menschen sagen:
Hier schenkt man neuen aus!

Aus feuchten Kellerkammern
Still süsses Duften weht!
Der Mann ist zu bejammern,
Der hier vorübergeht!

Es lupft der Wirt die Haube
Und streicht den roten Latz!
Im Garten in der Laube
Ist noch für einen Platz.

Er spricht und in den Keller
Still lächelnd taucht er ein!
Fahr wohl, mein letzter Heller,
Es muss geschieden sein!

Gott grüss Euch allzusammen
Und geb Euch froh Gemüt!
Hei, wie die Wangen flammen
Und manche Nase glüht!

Es trank die Traube heuer
Sich satt am Sonnenlicht!
Drum strahlt wie rotes Feuer
Der Trinker Angesicht!

Am Zechtisch sitzt behaglich
Der Pfarrer oben an.
Wer besser trinkt ist fraglich,
Er oder der Kaplan?

Schulmeister durch die Brille
Blickt kreuzfidel umher
Und trinkt in aller Stille
Den dritten Schoppen leer!

Amtsschreiber nippt manierlich
Nach feiner Städter Art.
Der Förster minder zierlich
Taucht in das Glas den Bart!

Des Dorfes kluger Bader
Den schweren Humpen hebt;
Ich glaub' der Mann kam grader,
Als er nach Hause schwebt.

Es wandelt auf und nieder
Ein Mägdlein braun und rund.
Rot, wie an ihrem Mieder
Die Nelken, ist ihr Mund.

Es macht die flinke Kleine
Kein freies Scherzwort bang.
Nun fehlt zu Weib und Weine
Nichts weiter als Gesang!

Der Meister von der Schule
Wischt sich die Lippen ab.
Jetzt steht er auf dem Stuhle
Und schwingt zum Takt den Stab

Und zu der Gläser Läuten
Klingt durch die Laube hin:
Ich weiss nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin!

Text Authorship:

  • by Rudolph Baumbach (1840 - 1905)

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2. Drei Kameraden
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Es sassen drei Kameraden
Am Tisch und tranken Wein.
Wirtstöchterlein im Gaden
Zog emsig ihren Faden.
Ihr Haar gab goldnen Schein!
Die Spindel geht im Kreis herum,
Das Mädel schaut nach Keinem um.

Der erste sprach: ich scheide,
Im Herzen trag' ich Weh!
Du weisst! wie schwer ich leide,
Vielliebe Augenweide,
Und bist so kalt wie Schnee!
Die Spindel geht im Kreis herum,
Das Mädel schaut nach Keinem um!

Es drückte in die Stirne
Der Zweite sich den Hut.
"Es sitzt der eitlen Dirne
Die Hoffart im Gehirne,
Ich bin für sie zu gut!"
Die Spindel geht im Kreis herum,
Das Mädel schaut nach Keinem um!

Da bleibt allein der Dritte.
Der sprang vom Tisch geschwind,
Und ohne Frag' und Bitte
Nahm er sie um die Mitte,
Das blondgezöpfte Kind.
Die Spindel stockt - der Faden bricht!
Was mehr geschah, verrat ich nicht.

Text Authorship:

  • by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Frau Holde

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3. Voll Mass
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Nicht weit von hier im Walde lag
Vor Alters eine Schenke.
Dort rann vom Zapfen Tag für Tag
Das edelste Getränke.
Doch war der Wirt ein Bösewicht,
Er schenkte keinem Gaste nicht
Voll Mass!

Da kam einmal im Pilgerkleid
Vor langen, langen Jahren
Ein Mann von Durst und Frömmigkeit
Vom heil'gen Land gefahren.
"Herr Wirt, ein Krüglein Weizenbier!
Zu deinem Heile rat ich dir:
Voll Mass!"

Der arge Wirt, man glaubt es kaum,
Dem frommen Gottesmanne
Drei Finger Bier und sieben Schaum
Kredenzt er in die Kanne,
Und trug sie lächelnd vor ihn hin
Und sprach mit hinterlistem Sinn:
"Voll Mass!"

Der Gast mit finsterem Gesicht
Tat in die Kanne sehen,
Trank aus, stand auf, bezahlte nicht
Und murmelte im Gehen:
"Für dein gespritztes Weizenbier
Sei Strafe einst gemessen Dir:
Voll Mass!"

Der Wirt, als ihn der Tod gemäht,
Fand einen strengen Richter.
Um Mitternacht er spuken geht
Und bläst auf einem Trichter;
Der Wandrer kriegt die Gänsehaut,
Vernimmt er seinen Klagelaut:
"Voll Mass!"

Mir selber ward die Schauermär
An Ort und Stell' berichtet,
Und jedem Wirt zu Nutz und Lehr'
Hab' ich dies Lied gedichtet!
Herr Wirt, schaut nicht so sauer drein!
Da nehmt den Krug und schenkt mir ein:
Voll Mass!

Text Authorship:

  • by Rudolph Baumbach (1840 - 1905)

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4. 'Naus
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Der Römeradler hielt den Rhein
In seinen starken Fängen,
Und Kaiser Probus baute Wein
An allen Bergeshängen!
Es streckten nach dem Schwerte
Die Hand die Deutschen aus
Und brummten in die Bärte:
'Naus, 'naus, 'naus!

Da sprach mit List die weise Frau
Beim Fest der Sonnenwenden:
Geduld! Lasst erst den Rebenbau
Das Römervolk vollenden.
Füllt süsser Most die Schläuche
Mit gährendem Gebraus,
Dann Kinder, werft die Gäuche
'Naus, 'naus, 'naus!

Des weisen Weibes Runenreim
Behagte bass den Leuten.
Sie tranken aus und gingen heim
Zu ihren Bärenhäuten.
Es schlief jedweder Brave
Den Sonnenwendrausch aus,
Und lallte noch im Schlafe:
'Naus, 'naus, 'naus!

Sie dämpften ihren Heldenzorn,
Sie jagten, tranken, träumten,
Bis dass in Schlauch und Wiesenthorn
Des Weines Wellen schäumten.
Das Horn ging um im Kreise
Beim nächsten Julfestschmaus
Zur wilden Schlachtenweise
'Naus, 'naus, 'naus!

Die Deutschen schon am andern Tag
Das Rachewerk begannen.
Was ihren Schwertern nicht erlag,
Im Eilmarsch zog von dannen.
Herrn Cajus und Herrn Titus
Erfasste kalter Graus
Beim Tönen des Baritus:
'Naus, 'naus, 'naus!

Vom Feinde lernst du jederzeit,
Auch noch in unsern Tagen.
Doch macht der Feind bei dir sich breit,
Dann fasse ihn am Kragen,
Dann wahre dir dein Hausrecht,
Und wirf ihn aus dem Haus,
Selbst oder mittelst Hausknecht:
'Naus, 'naus, 'naus!

Text Authorship:

  • by Rudolph Baumbach (1840 - 1905)

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