Zieht im Herbst die Lerche fort singt sie leis': Ade! Willst du noch von mir ein Wort eh' ich von dir geh? Sieh die Träne, wie sie quillt höre, was sie spricht: Lieder hat die Lerche wohl, Tränen hat sie nicht Ist mir doch das Herz so bang, dass ich scheiden muss! Drückte ich auf Lipp' und Wang' gern der Liebe Kuss Abschied nehm' ich nun von dir, denn es ruft die Pflicht. Lieder hat die Lerche wohl, Küsse hat sie nicht. Bei des Frühlings Wiederkehr kommt die Lerch' zurück, und Erinn'rung bringt sie her von vergang'nem Glück. Brächte sie von dir ein Wort mir so hold und licht! Lieder hat die Lerche wohl Grüße hat sie nicht. Und nach langem Trennungsschmerz kehr' auch ich zurück, Sink' ich an dein treues Herz, lächelt mir dein Blick; und das Lächeln gleicht der Sonn', die durch Wolken bricht. Lieder hat die Lerche wohl Lächeln hat sie nicht.
Drei Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 32
by Wilhelm Heiser (1816 - 1897)
1. Zieht im Herbst die Lerche fort
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Note: Heiser's sung text includes Gebauer's Abschied von Ihr and stanzas written by someone else.
2. Maltesisches Lied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Lustig tönt]1 die Castagnette, Wenn nach Sonnenuntergang Bub' und Mädchen um die Wette Tanzt den Wiesenplan entlang. Welche Lust, sich zu bewegen In der bunten, tollen Schaar, Wenn ein Aug' uns strahlt entgegen, Wie kein and'res hell und klar! Auf dem duft'gen Rasengrunde Harrt des Festes lust'ges Mahl, Und vom blauen Himmelsrunde Blickt darein des Mondes Strahl. Welche Lust, sich hinzubiegen Flüsternd zu der Liebsten Ohr; Was die Lippe stets verschwiegen, Springt dann plötzlich d'raus hervor. Wenn erlosch der Kerzenflimmer, Kehrt man heimwärts, Arm in Arm, Und des Morgens früher Schimmer Spielt auf Wangen, hell und warm. Dann beim Abschied holdes Säumen, Scheidekuß und Scheidewort; Ach, sie glüh'n in sel'gen Träumen, Wenn man jung ist, lange fort!
Text Authorship:
- by Konrad Wilhelm Adolf Laun (1808 - 1881), "Maltesische Arie", appears in Liederklänge aus England und Spanien, in 2. National-Arien nach Thomas Moore
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "Maltese Air", appears in National Airs
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View original text (without footnotes)Confirmed with Liederklänge aus England und Spanien, Bremen: A. D. Geisler, 1852. Appears in National-Arien nach Thomas Moore, pages 106 - 107.
1 Heiser: "Fröhlich schallt"; further changes may exist not shown above.3. Selma  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Stern des Abends, mußt du heimwärts ziehn? Sieh die andern noch so freundlich glühn! Und die Nachtigall am Weidenbach Ruft dir süße Sehnfuchtslieder nach! "Ach, ich muß -- obgleich ich traurig geh', Scheiden, ach! Scheiden thut weh!" Und du Schwalbe, wanderst du auch fort? Ach, was zieht dich nach dem fremden Ort? Sieh, wie grünend ist noch hier die Au, Mild die Lüfte und der Himmel blau. "Ach! ich muß, obgleich ich traurig geh', Scheiden, ach! Scheiden thut weh!" Zieht denn Alles weithin in die Welt? Stern des Abends, du vom Himmelszelt, Und du, Schwalbe, über Land und See? -- Herz, mein Herz, was thut dir also weh? "Scheiden, ach! Scheiden thut weh!"
Text Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as Karl Herloßsohn, "Selma", appears in Buch der Liebe
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