Was ist die Erde, seit der Frühling schied? Was ist der Mensch, wenn seine Seel' entflieht? Dahin die Blüthe seines Angesichtes, Dahin der Glanz und Schmelz des Augenlichtes! Der Glieder freudige Bewegung, Des Herzens wunderbare Regung Dahin! Doch nur das Auge sieht Vergänglichkeit, Der Glaube schwingt sich über Grab und Zeit.
Vier Gesänge für 4 Männerstimmen , opus 79
by Franz Paul Lachner (1803 - 1890)
1. Im Winter  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Im Winter", appears in Gedichte, in 7. Kirchhofslieder, Leipzig: F. A. Brockhaus, first published 1834
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Confirmed with Gedichte von Hoffmann von Fallersleben, erstes Bändchen, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1834. Appears in 7. Kirchhofslieder, page 201.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Hund und Katzen  [sung text not yet checked]
Mauskätzchen gab ein großes Fest Und hatte dazu geladen Bekannt' und Verwandte von Ost und West Und lauter Ihro Gnaden. Miau miau miau. Sie trieben vielerlei Possen und Scherz, Und füllten sich weidlich [den]1 Ranzen, Und weil es nun eben war im März, So wollten die Kätzerlein tanzen. Miau miau miau. Doch alle die gnädigen Kätzerlein, Die gnädigen Kater und Katzen, Die konnten [nichts als miauen und schrein]2 Und schluchzen und pfuchzen und pfnatzen. Miau miau miau. Mauskätzchen schickt nach dem Pudel hin, Der konnte das Hackebrett schlagen, Der sollte so was nach ihrem Sinn Auf dem Hackebrett vortragen. Miau miau miau. Der Pudel war ein gescheiter Mann, Eine bürgerliche Canaille: „Was geht mich Dero Gesellschaft an, Ew. Gnaden Katzengebalge?“ Wau wau wau wau.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Mauskätzchen", appears in Unpolitische Lieder von Hoffmann von Fallersleben, in 1. Erster Theil, in 2. Zweite Sitzung
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View original text (without footnotes)Confirmed with Unpolitische Lieder von Hoffmann von Fallersleben, Erster Theil, Zweite Auflage, Hamburg, Bei Hoffmann und Campe, 1840, pages 30-31. At the top of the poem there's a quote: "Les talens sont distribués par la nature sans égard aux généalogies" -- Frédéric, Oeuvres posthumes 1 65.
1 Lachner: "die"2 Lachner: "nur miauen und schreien"
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3. In's Weinhaus  [sung text not yet checked]
Ins [Weinhaus]1 treibt mich dies und das, Ich weiß nicht wer, ich weiß nicht was, Doch treibt es mich ins Weinhaus. Da kann ich sitzen stundenlang, Mir wird nicht weh, mir wird nicht bang, Ich sitze ja im Weinhaus. Und kommt zu mir ein frohes Herz, Da hebt sich an Gespräch und Scherz: Willkommen hier im Weinhaus! Zum Frohen kommt ein Frohrer dann: Schenkt ein, trinkt aus und stoßet an! Es ist doch schön im Weinhaus! Wohl weiß ich, was die Hausfrau spricht: O lieber Mann, so geh doch nicht. So geh doch nicht ins Weinhaus! Mich aber treibt bald dies bald das, Ich weiß nicht wer, ich weiß nicht was, Kurzum, ich geh' ins Weinhaus.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Ins Weinhaus treibt mich dies und das"
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View original text (without footnotes)1 Rosen: "Wirthshaus"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Der verlegene Wirth  [sung text not yet checked]
Herr Wirth, Herr Wirth, ein Gläschen Wein! -- Für mich wird das genug nicht sein: Schenkt mir ein volles Viertel ein! -- Und mir bringt eine Flasch' herein! Der Wirth, er dreht sich um und um, Er läuft im ganzen Haus' herum, Und rechtsum, linksum, ringsum und -- kurzum, Er kann den Schlüssel nicht finden. Und ach! die Gäste mehren sich: Was zögerst du? so sprich, so sprich! O Wirth, o Wirth, erbarme dich! Denn unser Durst ist fürchterlich. Der Wirth, er aber bleibet stumm, Und dreht sich wieder um und um, Und läuft im ganzen Haus' herum, Und rechtsum, linksum, ringsum, und -- kurzum, Er kann den Schlüssel nicht finden. Und größer wird die Cumpanei, Und größer nur die Zögerei, Und immer lauter das Geschrei: He holla! Wirtschaft! Wein herbei! Der Wirth, der Wirth, er stellt sich dumm, Er hört, er sieht, er bleibet stumm, Und dreht sich wieder um und um, Und läuft im ganzen Haus' herum, Und rechtsum, linksum, ringsum, und -- kurzum, Er kann den Schlüssel nicht finden. O Wirth, was ist das für Manier? O Wirth, o Wirth, wie zaudert Ihr! Bringt Wein! denn Wein begehren wir. Zum Teufel denn, was ist das hier! Der Wirth verneigt sich, steht ganz krumm, Er lächelt, schmunzelt, stellt sich dumm, Er hört, er sieht, er bleibet stumm, Und dreht sich wieder um und um, Und läuft im ganzen Haus' herum, Und rechtsum, linksum, ringsum, und -- kurzum, Er kann den Schlüssel nicht finden. Das ist doch sonderbar, hum! hum! Schon eine Viertelstund' ist um, Du drehst dich, rennst wie toll und dumm, So sag doch wie? sag, sag warum? Der Wirth weiß schon das Wie? Warum? Er neigt sich, beugt sich, steht ganz krumm, Er lächelt, schmunzelt, stellt sich dumm, Er hört, er sieht, er bleibet stumm, Und dreht sich wieder um und um, Und läuft im ganzen Haus' herum, Und rechtsum, linksum, ringsum, und -- kurzum, Er. Ich kann den Schlüssel nicht finden! Alle (in höchster Verwunderung). Er kann den Schlüssel nicht finden!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Erläuterung", appears in Unpolitische Lieder von Hoffmann von Fallersleben, in 1. Erster Theil, in 6. Sechste Sitzung
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]