Sie hat mir nie geschrieben, nicht kenn' ich ihre Hand, stumm ist ihr Mund geblieben, sie hat mir nichts bekannt. Nie gab sie mir ein Zeichen, noch winkte sie mir zu, ich sah sie nicht erbleichen, ihr Antlitz kündet Ruh'. Und doch hab' ich's ergründet, ich weiß es sicherlich, ihr Aug' hat mir's verkündet, sie liebt, sie liebet mich!
Vier Lieder , opus 81b
by Franz Paul Lachner (1803 - 1890)
1. Errathene Liebe
Language: German (Deutsch) 
2. Wiegenlied
Language: German (Deutsch) 
So schlaf' in Ruh! Die Zeitlos' und die Tulpe nickt, Auf daß der Schlaf sie auch erquickt. Die Äugelein zu! Mein Kindlein du! Nun schlaf' in Ruh! So schlaf' in Ruh! Die Lämmlein sind jetzt müd' und satt, Sie suchen ihre Lagerstatt. Die Äugelein zu! Mein Kindlein du, Nun schlaf' in Ruh! So schlaf' in Ruh! Der Vogel fliegt zum Dornenstrauch: „Jetzt ist es Nacht, drum schlaf' ich auch.“ Die Äugelein zu! Mein Kindlein du, Nun schlaf' in Ruh! So schlaf' in Ruh! Die Sterne leuchten hell und klar, Es kommt von dort der Engel Schaar, Die Äugelein zu! Mein Kindlein du, Nun schlaf' in Ruh! So schlaf' in Ruh! Es kommt auch einer her und wacht, Mein Kind, bei dir die ganze Nacht. Die Äugelein zu! Mein Kindlein du, Nun schlaf' in Ruh! So schlaf' in Ruh! Er breitet seine Flügel aus, Und singt: Gott segne dieses Haus! Die Äugelein zu! Mein Kindlein du, Nun schlaf' in Ruh!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Kinderlieder, in Wiegenlieder II, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Note: in many older editions, the spelling of the word "Äugelein" becomes "Aeugelein", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Äugelein".
3. Tief Blick in Blick
Language: German (Deutsch) 
Tief Blick in Blick, heiß Mund an Mund, Laß Herz am Herzen schlagen! Doch was die Liebe ist, mein Kind, Das mußt du mich nicht fragen! Wer wahrhaft liebt, der hat nicht Zeit, sich in das Wort zu binden; wer einst geliebt, dem liegt es weit, er wird es nicht mehr finden. Was soll das Wort? -- Den sel'gen Blick, Den stillen Druck der Hände, Den heißen Kuß erschöpfst du nicht In Worte ohne Ende. O liebe nur, o liebe nur, O seufze, schmachte, weine, O juble, o juble, in allem bleibt die Lieb', die ewig eine. Tief Blick in Blick, heiß Mund an Mund, Laß Herz am Herzen schlagen! Doch was die Liebe ist, mein Kind, Das mußt du mich nicht fragen!
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Tief Blick in Blick", appears in Junge Lieder [1841], first published 1841
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4. Einsam verlassen sein
Language: German (Deutsch) 
Wie nur so herb die Pein, einsam verlassen sein! Nirgends ein fühlend Herz, Fremde nur allerwärts. Nimmer zu mir herein dringet ein Hoffnungsschein, fruchtlos der Freude Schall suchet nach Widerhall. Niemals dem Auge lacht Waldesgrün, Blumenpracht, und wie so schal und tot Sternlein und Morgenrot. Nur in der Brust so bang wogender Sehnsuchtsdrang, ach und allüberall Meidens und Leidens Qual; Keiner, dem's je mein Mund klagte in trauter Stund'; wie nur so herb die Pein, einsam verlassen sein!
Text Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Einsam verlassen sein"
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Confirmed with Neue Gedichte von Johann Nep. Vogl, Leipzig, 1856.