Die Woge rollt, die Winde wehen, Ein stummer Abschied presst das Herz O lass die Sehnsucht mich gestehen, Die so mich ziehet heimathwärts. Das Meer um rauscht die Hohen Mauern Von deiner Väter stolzem Schloss, Nur Heimlich darf ich unten lauern, Mir drohet feindliches Geschoss. Doch die Gefahr kann mich nicht schrecken, Mich schreckt nur deiner Augen Drohn, Könnt ich dein Herz in Lieb' erwecken, So spräch' ich ihren Waffen Hohn. Heiss brennt die blut'ge Wunde Und bitter ist Todesgruss, Doch bittrer ist die Stunde, Wo ich dich lassen muss. Wie Waldgesang beim Tagesscheiden Zu dem gefangnen Sänger dringt, Und Rückerinnerung der Freuden, Der längst vergessnen Lieder bringt, So dringt dein Ton aus Meeres Fluten In mein vergoldetes Gemach, Erwecket nie gekannte Gluthen, Ruft tausend Sehnsuchtswünsche wach. O nimm in deinem schwanken Hause Die pracht umgebne Sclavin auf, Nicht fürchtet sie des Sturms Gebrause, Vertraut sich deines Schiffes Lauf. Mag rang und Reichthum schwinden, Ich fliehe ihn sonder Harm, Ich gebe mich hin den Winden, Dem Herzen so liebewarm. Und deine goldne Krone? Sie drückte mir schwer das Haupt Was reich' ich dir Holden zum Lohne? Du giebst was du geraubt: Ein Herz, voll Lieb' und Treue, Ein Herz, voll Liebe bis zum Tod! Dann trifft mich nimmer die Reue Trifft mich auch Angst und Noth!
Drei Duetten für Sopran und Bariton , opus 154a
by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
1. Tarantella  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Marianne Marschner (1804 - 1854)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jeffrey Williams) , "Tarantella", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
2. Corsarenliebe  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Hörst du Kastagnetten klingen, Liebchen, in dem nahem Hain? Komm mit leicht beschwingter Sohle, Fliege munter durch die Reih'n. Ach nach dieses Tages Schwüle Ruht sich's lieblich hier im Moos, Selbst der Mandelbäume Blüthen Fallen matt in meinen Schooss. Lockt dich nicht das laute Lachen, Nicht der Töne Silberschall? Süsser ist's im kühlen Schatten Lauschen auf den Wiederhall. Durch der Blätter schwankend Beben Sieh, der flüchtgen Paare Tanz. Sieh im Thau auf duftgen Blumen Spiegelt sich der Mondesglanz. Liebchen komm, zärtlich ruft der Ton der Flöte. Süsse Ruh, bringet mir die Abendröthe. Sei's, ich gebe nach, bleibe dir zur Seite. Hier am kühlen Bach, unter'm Blätterdach. Doch zum Lohne reicht mein Liebchen Mir ein Zeichen ihrer Huld, Wenn ich hier im Moose lag're Unterwürfig in Geduld; Wohl, hier hast du eine Blume, Die ich hier im Grase fand, Überreich ist die Belohnung Reicht sie der Geliebten Hand. Ei, du Lose, kannst du wähnen Dass ein Blümchen mir genug? Gilt sie dir nicht mehr als Schätze, Ist dein Lieben Lug und Trug. Doch für mein gehorsam Bleiben Hofft' ich schon, ein Kuss sei mein! Soll ich Ruh' so theuer kaufen? Lieber tanz' ich auf dem Rain. Liebchen komm, lass mein Flehen dich er weichen. Nur beim Tanz, will ich meine Hand dir reichen. O wie so geschwind bist du müd' der Ruhe! Mädchenlaunen sind wechselnd wie der Wind.
Authorship:
- by Marianne Marschner (1804 - 1854)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jeffrey Williams) , "Pirate Love", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
3. Trost beim Abschied  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Vom lichtumglänzten Hügel Schau' ich hinab in's Thal, Vertraue der Winde Flügel Wohl Grüsse ohne Zahl! Lass einmal noch ertönen Der lieben Stimme Klang, Sie mildre dieses Sehnen, Erleichtre den schweren Gang; Leb wohl, du meine Freude, Leb wohl, mein holder Hoffnungsschein! Weit über Wald und Haide, Berg auf, Thal ab, Feld ein Folgen dir die Gedanken Stets wandl' ich neben dir, Und nimmer werd' ich wanken, Dein bleib ich dort und hier. Es tönt für lange Zeiten Zum letzten mal dein Sang. In meines Herzens Saiten Zittert der traute Klang, In meine Seele dringt er Gleich milder Hoffnung Licht, Und Trost und Ruhe bringt er Und ruft: Verzage nicht! Kann dich erreichen nimmer Mein warmer Liebesblick, Im Busen bleibet immer Dein süsses Bild zurück. Nah bleiben sich die Herzen, Tage und Monde vergehn, Und nach der Trennung Schmerzen, Lohnt schönes Wiedersehn.
Authorship:
- by Marianne Marschner (1804 - 1854)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jeffrey Williams) , "Comfort when saying goodbye", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission