Ich kann wahrhaftig nichts dafür, Daß schief mir die Nas' im Gesichte steht, Und daß sich's leichter zur Schenkentür Als hinter dem Pflug auf dem Felde geht, Und daß mir besser des Müllers Kind Als unser dicker Herr Pfarrer gefällt - Ich aber predige in den Wind; Denn nimmermehr hört mich die arge Welt. Der Müller, der ist euch ein grimmer Kumpan! Er sagt, ich wäre ein Taugenichts, Und die Leute im Dorfe glauben daran, Und auch sein rosiges Töchterlein spricht's. Und wenn sie mich sieht am Mühlbach stehn, Da rümpft sie das Näschen und zieht ein Gesicht, Und weiß doch so zierlich dabei sich zu drehn, Daß vor Ärger und Liebe das Herz mir bricht. Nun klag' ich mein Leid den Bäumen da drauß, Doch sie bleiben so stumm, und sie bleiben so starr, Und Kuckuck und Gimpel pfeifen mich aus, Und die Käfer summen: du Narr! du Narr! Und wird das nicht anders, und kommt's nicht bald, So halt' ich's im Dorfe nimmermehr aus; Da zieh' ich davon durch den großen Wald Und streiche die Fiedel von Haus zu Haus.
Drei humoristische Gesänge , opus 180
by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
1. Der arme Taugenichts
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Der arme Taugenichts", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El pobre inútil", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The poor good-for-naught", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le pauvre bon à rien", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
2. Einkehr  [sung text not yet checked]
Der Staub ist heiß, die Sonne glüht, Vom langen Wandern bin ich müd; Sieh da, im Schatten der Linden Muß ich ein Wirtshaus finden! Gott grüß' dich, schöne Kellnerin! Du siehst wohl, daß ich müde bin; O reiche dem durstigen Zecher Zum Rande voll den Becher! Dein Wohl, dein Wohl, vielholdes Kind! Ei, wie dir so rosig die Wangen sind, Und deine Augen wie Kohlen, Die funkeln schelmisch verstohlen. Dein Wein ist süß, dein Wein ist klar; Doch schau' ich dir auf die Lippen gar, Da dünkt von deinem Munde Ein Kuß mir noch süßer zur Stunde. Du sagst nicht ja, du sagst nicht nein! Da muß ich denn schon herzhaft sein; Da hast ihn - gib mir ihn wieder! - Was schlägst du die Augen nieder? Ein braver Bursch, 'ne schöne Maid, Wo die sich treffen allezeit, Da soll ein Küßchen in Ehren Ihnen kein Narr verwehren.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Einkehr", appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lübeck und Bonn
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3. Im Weinberg
Ich hatt' im Weinberg jüngst zu thun
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