Ich hab' dich verstanden, du Liebesgruß, Hab' dich gefühlt in der Lüfte Kuß, Wenn du am See gelauscht, Oder im Laub gerauscht! Wenn du im Mondlicht vorüberflogst, Wenn du vorbei mit dem Sturme zogst -- Ich hab' dich verstanden! Ich hab' ihn erwiedert den Liebesgruß, Haucht' in die Lüfte den Friedenskuß, Gab ihn der Schwalbe mit, Die nach der Heimat zieht, Schrieb meinen Gruß in die Sternennacht, Die über dir auch hernieder lacht, -- Dein Gruß ist erwiedert! Umkreis't dich die Schwalbe im Abendschein, Sie plaudert dir vor all' die Grüße mein. Schaust du, wie sonst, so gern Still in den Abendstern: Löst er dich freundlich ein Flämmchen los, Streut meinen Gruß dir in deinen Schoos, -- Dann schlumm're und träume!
Drei Lieder für Sopran (oder Tenor) mit Pianoforte , opus 20
by Joseph Netzer (1808 - 1864)
1. Aus der Ferne
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Johann) Otto Prechtler (1813 - 1881), "An Marie", appears in Gedichte, in Lieder, in Aus der Ferne, first published 1844
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2. Getrennte Liebe
Language: German (Deutsch)
Ich kann es dir nicht sagen, Wie so verloren ich bin, Mein Herz ist mir zerschlagen, Zerrissen ist mein Sinn: Ich schleiche so krank und trübe, Und alles um meine Liebe, Von der ich geschieden bin. Am blauen Himmel ziehen Die Wolken lustig hin, Im Feld die Bäume blühen, Die Saaten grünen drin; Ich schau' hinaus so trübe, Und alles um meine Liebe, Von der ich geschieden bin. Die Lüfte füllt ein Klingen, Die Vöglein jubeln drin, Blühende Jungfraun singen Durch helle Gärten hin; Ich lausche hinaus so trübe, Und alles um meine Liebe, Von der ich geschieden bin. O Lenz, dich grüßt das Leben Durch Erd' und Himmel hin. Was soll ich Armer geben? Der Schmerz ist mein Gewinn: Ich traure krank und trübe, Und alles um meine Liebe, Von der ich geschieden bin. Ich kann es dir nicht sagen, Wie so verloren ich bin, Mein Herz ist mir zerschlagen, Zerrissen ist mein Sinn: Ich bin so krank und trübe, Dahin ist meine Liebe, Mein Leben ist dahin!
Text Authorship:
- by (Karl) Wolfgang Müller von Königswinter (1816 - 1873), "Verlorene Liebe"
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3. Barcarole
Language: German (Deutsch)
Wellen säuseln, Winde locken, und das Schiff wiegt sich am Strand; und die Klänge ferner Glocken schweifen über Flut und Land. In die Ferne soll ich ziehen, weit von dir? In die Ferne Liebchen! komm mit mir! Wellen donnern Stürme brausen, überm Abgrund tanzt das Schiff; und es treibt mit Todesgrousen unaufhaltsam das Riff. Flieht das Blut aus deiner Wange? Sinkt der Mut, die Hoffnung dir? Zittre nicht und sei nicht bange, Liebchen! komm zu mir! Einsam an des Meeres Strande, aber traulich winkt mein Haus; Treue wohnt im kleinen Raume, und die Liebe schmückt es aus. Ja, des Himmels stillen Segen, teilen will ich ihn mit dir! Sieh, mein Herz schlägt dir entgegen ewig bleib' bei mir!