LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,217)
  • Text Authors (19,696)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,115)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

Vier Balladen und Lieder , opus 109

by Christian Sinding (1856 - 1941)

1. Sühne
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Ich will ihn erleiden, den bittren Tod,
Ich will die Sühne tragen,
Ich habe keim Kreuzweg im Morgenrot,
Meinen Bruder erschlagen.

Wie loderndes Feuer war sein Weib,
Blauäugig und dunkel von Haaren,
Schwanweiß erglänzte ihr schöner Leib,
Und wie Blut ihre Lippen waren.

Und so heiß und so schwül war die Frühlingsnacht,
So betäubend der Duft der Flieder,
So lockend hat sie mich angelacht
Wieder und immer wieder.

Sie sprach mir von Liebe und Liebeslust,
Und ich bin niedergesunken
Und habe an ihrer weißen Brust
den Trank der Liebe getrunken.

Sie küßte mich wild und küßte mich lang,
Und hörte nicht auf zu bitten,
Bis ich im Mondschein die Straße entlang
Hinaus auf die Heide geritten.

Noch brannte auf meinen Lippen ihr Kuß,
Ihr Lied mir klang in den Ohren,
Und silbern glänzten an meinem Fuß
Die Räder der breiten Sporen.

Am Kreuzweg vor unseres Heilands Bild
Kniet' ich zum Beten nieder.
Doch lockend klangen so süß, so wild
Im Ohre mir ihre Lieder.

Mir war, als ob ihres Kleides Saum
An mir vorüberrauschte,
Als ob mit ihr im düstern Raum
feurige Küsse tauschte.

So lag ich am Kreuz, meine Seele rang,
Im Osten begann es zu tagen,
Da zog mein Bruder die Straße entlang,
Da hab' ich ihn erschlagen.

Ich raste zurück in wilder Lust
Ihren Küssen entgegen
Und habe an ihrer weißen Brust
Im Frühlichtscheine gelegen.

Ihre Lippen waren wie Blut so rot 
Und so lüstern nach meinen Küssen,
Und heute werd' ich den bitteren Tod
Der Sühne tragen müssen.

Text Authorship:

  • by Hans Caspar von Starken

Go to the general single-text view

2. Kirschenballade
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Ein Kirschenbaum und ein Sommertraum!
Mein Herz, was willst du nicht schweigen?
Ein purpurner Schimmer umschleiert den Baum,
Ein Mädchen sitzt in den Zweigen.

Die Sonne so jung und der Sommer so heiß,
Die Kirschen so rot und das Mädchen so weiß,
Süß alle beide.
Ein Knabe denkt es mit Leide.

Der Knabe steht und entscheidet sich nicht --
Mein Herz, was willst du nicht schweigen?
Da fliegt ihm ein Kirschlein ins Gesicht,
Ein Mädchen lacht in den Zweigen.

Er blickt hinauf, sie blickt herab,
Er nickt hinauf, sie nickt herab,
Süß alle beide.
Da steigt er zur Kirschenweide.

Du Wunder des Sommers, o Kirschenbaum --
Mein Herz, was willst du nicht schweigen?
Du hüllst mit purpurnem Schimer den Raum,
Du hüllst das Paar in den Zweigen.

Da wird mit flinken Armen gehascht,
Da werden zwei rote Kirschen genascht,
Süß alle beide.
Da scheiden zwei Herzen vom Leide.

Text Authorship:

  • by Nicolaus Weller

Go to the general single-text view

3. Jane Grey
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Sie führten ihn durch den grauen Hof,
Daß ihm sein Spruch gescheh';
Am Fenster stand sein junges Gemahl,
Die schöne Königin Grey.

Sie bog ihr Köpflein zum Gitter heraus,
Ihr Hals erglänzte wie Schnee;
Er hob die Fessel klirrend auf
Und grüßte sein Weib Jane Grey.

Und als man den Toten vorübertrug,
Sie stand damit sie ihn seh';
Drauf ging sie freudig denselben Gang,
Die junge Königin Grey.

Der Henker, als ihm ihr Antlitz schien,
Er weinte laut vor Weh,
Dann eilte nach in die Ewigkeit
Dem Gatten Königin Grey.

Viel junge Damen starben schon
Vom Hochland bis zur See,
Doch keine war schöner und keuscher noch
Als Dudleys Weib Jane Grey.

Und wenn der Wind in den Blättern spielt
Und er spielt in Blättern und Klee,
Dann flüstert's noch oft vom frühen Tod
Der jungen Königin Grey.

Text Authorship:

  • by Heinrich Ammann (1864 - 1950), "Jane Grey", first published 1906

See other settings of this text.

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , "Jane Grey", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Jane Grey", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission

4. Jung Diethelm
 (Sung text)

Language: German (Deutsch) 
Die Sonnwendnacht im schweigenden Tann,
Das ist ein träumerisch Reiten!
Auf süße Weisen Jung Diethelm sann
Und ließ die Zügel gleiten.
Sein Rößlein schritt und trug ihn sacht
Durch die Sonnwendnacht 
In heimliches Waldgehege
Da trotzte der Fels im Wege.

Jung Diethelm aus dem Sattel sich schwang,
Da blitzt es auf aus dem Dunkel,
Des Berges Pforte mit Krachen sprang,
Und es brach ein Gegleiß und Gefunkel
Von schimmernden Schätzen aus tiefem Schacht 
durch die Sonnwendnacht.
Jung Diethelm zückte sein'n Degen
Da trat ein Weib ihm entgegen

Nie hatt' er so liebliche Wunder geschaut
Und das sprach mit lächelndem Munde:
"Mir ist des Hortes Hut vertraut,
Und du kommst zu gesegneter Stunde.
Nur einmal im Jahre ward mir die Macht:
In der Sonnwendnacht!
Greif zu! Heut darf ich dir spenden,
Was du fassen magst mit deinen Händen!"

Jung Diethelm sah das herrliche Weib,
Da war nicht lang sein Besinnen:
Die Arme schloß er um ihren Leib
Und trug die Beute von hinnen.
"Was soll mir des Goldes trügende Pracht?
In der Sonnwendnacht Gewann ich die köstlichste Habe!
Nun trabe, mein Rößlein, trabe!"

Text Authorship:

  • by Franz Goltsch , "Jung Diethelm"

See other settings of this text.

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris