Herz, mein Herz, warum so traurig? Und was soll das Ach und Weh? 'S ist so schön in fremden Lande! Herz, mein Herz, was fehlt dir mehr? -- "Was mir fehl'? -- Es fehlt mir alles! Bin so gar verloren hier! -- Sei's auch schön in fremden Lande, Dennoch wirds zur Heimath nie! "In die Heimath möcht' ich wieder, Aber bald, du Lieber, bald! Möcht' zum Vater, möcht' zur Mutter, Möcht' zu Berg und Feld und Wald! "Möcht' die Gipfel wieder schauen, Und die lautern Gletscher dran, Wo die flinken Gemschen laufen, Und kein Jäger vorwärts kann! "Möcht' die Glocken wieder hören, Wenn der Senn zu Berge treibt, Wenn die Kinder freudig springen, Und kein Lamm im Thale bleibt! "Möcht auf Fläsch und Hörner steigen, Und am heiterblauen See, Wo der Bach von Felsen schäumet, Unser Dörfchen wieder seh'n! Wiederseh'n die braunen Häuschen, Und vor allen Thüren gar Nachbarsleut', die herzlich grüßen, Und mit Kosen lustig sind! "Keiner hat uns lieb da draußen, Keine gibt so hold die Hand, Und kein Kindlein will mir lachen, Wie daheim im Schweizerland. "Auf und fort, und führ' mich wieder, Wo ich jung so glücklich war, Denn mir fehlen Lust und Friede, Bis in meinem Dorf ich bin." Herz, mein Herz, in Gottes Nahmen, 'S ist ein Leiden, gib dich drein! Will es Gott, so kann er helfen, Das wir bald im Heimath sein!
Vier Lieder , opus 129
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
1. Heimweh  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author, "Schweizer- Heimweh"
Based on:
- a text in Swiss German (Schwizerdütsch) by Johann Rudolf Wyss der Jüngere (1781 - 1830), "Schwytzer-Heiweh", subtitle: "Im Berner-Dialekt"
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Confirmed with Morgenblatt für gebildete Stände, sechster Jahrgang, Februar, Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Februar 1812. from the column "Korrespondenz-Nachrichten," no byline, issue nro. 33, Freitag 7. Februar 1812, page 132. The statement is made [in German] that the original is printed in the Swiss dialect spoken in Bern, while in order to print the lyric in the periodical, it has been necessary to translate the original into "Hochdeutsch:" There is no identification of the translator.
Note: according to Hofmeister's Monatsbericht, both the Flotow and Taubert settings begin with stanza 3; further information will be added when we obtain it. See also Der Sänger in der Fremde, which uses the same first line.
2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Lüftchen woher und wohin Trägst du so lieblichen Duft? Sicher mit liebendem Sinn Schönes, Geliebtes dich ruft! Bächlein, woher und wohin Kosend und küssend gelind? Blumen voll freundlichem Sinn Deine Gespielinnen sind. Lerche woher und wohin? Jubelnd der Sonn' an die Brust Schwingt sich dein himmlischer Sinn, hast nur am Himmlischen Lust! Vöglein und Lüftchen und Bach, Könnt' ich nur ziehen mit euch! Liebend den Liebenden nach, Käm' in ein liebliches Reich.
Text Authorship:
- by Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860), "Sehnsucht"
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Confirmed with Liederbuch des deutschen Volkes, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, Leipzig: 1843, p. 144-5
3. Jedem das Seine  [sung text not yet checked]
Sprichst du zum Vogel: Komm in mein Haus, Wird er dir sagen: mich treibt's hinaus, Zu haben im Äther die tönende Brust, Zu singen die Lieder, die Lieder der Lust; Nein, nein, Ohne Freiheit für mich nur Pein! Sprichst du zur Blume: laß' ab vom Licht, Wird sie dir sagen: das kann ich nicht; Muß saugen die Strahlen bis tief in den Schoß, Sie färben mich lieblich, sie ziehen mich groß; Nein, nein, Ohne Sonne für mich nur Pein! Sprichst du zum Herzen: sei kalt wie Eis, Wird es dir sagen: um keinen Preis, Die Lieb' ist mein höchstes, mein heiligstes Gut, Treibt rascher das Blut und beflügelt den Muth: Nein, nein, Ohne Liebe für mich nur Pein!
Text Authorship:
- by Andreas Ludwig Joseph Heinrich Jeitteles, Dr. (1799 - 1878), as Justus Frey, "Jedem das Seine", appears in Lieder und Liedartiges, in Leben und Liebe
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Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Justus Frey, "herausgegeben von seinem Sohne" -- ed. by the Author's son, Prag: J. G. Calve'sche K. u. K. Hof- und Universitäts-Buchhandlung, 1899, pages 53 - 54. Appears in Lieder und Liedartiges, in Leben und Liebe.
4. Botschaft  [sung text not yet checked]
Flieg' auf, flieg' auf, Frau Schwalbe mein, Du sollst mein Liebesbote sein; Flieg' auf, flieg' fort über Berg und Tal Und grüße und grüß' ihn viel tausendmal! Und sag' ihm, wie in Not und Pein Die Tage zählend ich harre sein, Und wie mein armes Herz so schwer, Und daß er doch bald wiederkehr!
Text Authorship:
- by Hermann Hersch (1821 - 1870), appears in Anna-Liese
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