Zwar hat der edle deutsche Rhein Fürwahr der guten Berge viel, Aus denen er uns Geist schenkt ein, Bei Sang und Klang, bei Tanz und Spiel. Doch seiner besten Berge Glanz, Er kommt nicht gleich an hellen Schein, Dem Gutenberg des Ruhmes Kranz Er grünt im alten Mainz am Rhein. Von diesem Gutenberg ging Licht In alle Lande leuchtend aus, Das kühn durch finstre Nacht sich bricht, Und ohne Schwert schlug manchen Strauss. Aus seiner Presse quoll ein Most, Der bald die ganze Welt berauscht, Der sie befreit von manchem Rost, Den sie um keinen Wein vertauscht. Vom guten Berg quoll guter Wein In's dunkle Fass. Zieht ihn an's Licht! Sein feurig Sonnengold schenkt ein! Auf! Klingt und trinkt! so will's die Pflicht. Dein dreifach Hoch hier bring' ich aus, Du der durch Druck vom Druck befreist. Hoch Gutenberg! Stosst an, trinkt aus Des guten Berges Feuergeist. Hoch Gutenberg! Hoch! Hoch!
[2] Gutenberg Lieder , opus 51
by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891)
Translations available for the entire opus: ENG
1. Hoch Gutenberg
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Johann) Philipp Kaufmann (1802 - 1846)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Hail Gutenberg", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Note for Taubert's setting: the fourth line of stanza 2 becomes "Ja, kühn schlug manchen Strauss." in the repetition.
2. Fisch und Krebs
Language: German (Deutsch)
Die Presse, die heut Alles preist, Greift vielfach in das Leben, Man druckt damit den ew'gen Geist, Drückt auch den Geist der Reben; Darum nächst Gutenberg und Faust, Sei die Erfindung hoch beschmaust Solch einflussreicher Presse! Ihr Wirken nur beseligt sehr Den Setzer wie den Drucker; Er liebt den Weinfluss mehr und mehr, Ist auch ein wackrer Schlucker; Nur hasst er bitter ein Gericht, Es mundet allen beiden nicht: Das sind die Zwiebelfische! Dem Autor quillt nicht leckrer Wein Aus jedem Druck der Pressen; Gern schmaust er à la charte [sic], allein Versalzt wird oft das Essen; Wenn was pikant nur riecht und schmeckt, Gleich hier ein schwarzer Strich verdeckt: Das widert an wie Stockfisch! Doch schaut den Herrn Verleger an, Der druckt und drückt die Geister, Und zecht als nie verleg'ner Mann Dabei und schmaust als Meister. Nur ein Gericht ist ihm nicht recht, Er meinet, es bekomm' ihm schlecht: Das sind die grossen Krebse. Darum ihr Druckgenossen All' Durchglüht von geist'gem Lichte, Ruft laut, bei frohstem Becherschall: Weg all' die Pressgerichte! Weg Zwiebelfisch! weg Hummerheer! Kein Nachgeschmack von Stockfisch mehr, Beim nächsten Druckerfeste!
Text Authorship:
- by Carl Seidel (1787 - 1844)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Fish and crabs", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission