Ich lass' im Kahn mich schaukeln, Der Mond schwimmt auf dem See; Die Wellen, die mich umgaukeln, Blitzen wie reiner Schnee. Sie kommen und schwinden leise Im Glanz der Mondesglut, Und werfen zitternde Kreise Auf die leisbewegte Flut. Hell ist's fast wie am Tage Auf dem lichten Wasserflor, Mit jedem Ruderschlage Taucht neuer Glanz hervor. Nur fern die Berge dunkeln Bewaldet bis zum Fuß, Und aus dem Dorf her funkeln Lichter mit nächt'gem Gruß. Sie wollen zur Heimkehr mahnen - Und bis zur Uferflur Zieht auf den schwanken Bahnen Der Kahn eine lichte Spur. Ich stand und dachte lange: O wär' es mir verliehn, Auf meinem Lebensgange Auch solche Spur zu ziehn!
Zwei Gedichte von Friedrich Bodenstedt für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 9
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Vom Bergsee  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Vom Bergsee"
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2. Nach dem Gewitter  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Erst eben Donnergerolle In flammender Wolkenschlacht, Und nun die zaubervolle Selige Stille der Nacht! Es flohen die Ruhestörer Des Tages vor ihr hin Wie die besiegten Empörer Vor ihrer Königin. Hell schwimmt im Wasserspiegel Der ganze Himmelsdom - Es drückt sein Sternensiegel Der Himmel auf den Strom. Nur matt am Himmelssaume Leuchtet's noch ab und zu, Wie sich der Geist im Traume Noch regt in Schlafesruh'.
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Nach dem Gewitter"
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