Sag an, mein liebes, blondes Kind, Wo all' die Maienblumen sind? Der Regen hat ihre Köpfchen geknickt, Der Wind dann rauh sie abgepflückt. -- Ein Blümlein von allen hier in dem Buch Ist übrig, weil ich's von dannen trug. -- Der Maienthau auf Dir noch liegt; Hold blüht Dein Blumenangesicht. Doch mußt auch Du wie Blumen vergehn, Es kommt Dein Herbst mit Todeswehn. -- Laß pflücken Dich, o Rose mein, Mein Herz soll Deine Wohnung sein! Sollst blühen dort auf schön'ren Au'n, Wo Freudenthränen Dich bethau'n; Wirst ewig unverwelklich sein In meiner Liebe Sonnenschein. Und wenn mein Herz im Tode bricht, Mein Blümlein lebt noch im Gedicht.
Drei Lieder , opus 3
by Philipp Hartung
1. Bitte  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Fischbach , appears in Lieder eines Ketzers: Ornamente in Versen, first published 1878
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2. Zwei Rosen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Im Nachbargarten ein Röslein knospt, In unsrem Garten ein zweites; Ein Bächlein fließt zwischen Beiden so schmal, Für die Knospen ein viel zu breites. Der Thau so süß, die Sonne so mild, Zwei Knospen werden zwei Rosen; Die Lüftchen so lau, die Röslein so roth, Die möchten einander wohl kosen. Sie schauen sich an, so liebesbang, Bis daß sie beide erbleichen -- Sie reichen die Hände sich immerdar, Und können sich nimmer erreichen.
Text Authorship:
- by Siegfried Kapper (1821 - 1879), "Zwei Rosen", appears in Slavische Melodien, in Aus Böhmen, first published 1844
Based on:
- a text in Czech (Čeština) by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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3. Seligster Traum  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wogender, grüner Rhein, Grüß mir das Häuschen klein! Grüß mir die Tannen stolz Droben im dunkeln Holz! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt! Wogender, grüner Rhein, Grüß mir die Blüthen fein! Grüß mir den zarten Flaum Drunten am Weidenbaum! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt! Wogender, grüner Rhein, Grüß mir den Mondenschein! Laß in den Fluthen klar Schimmern ihn wunderbar! Wo am frohsten noch immer die Welle dir schäumt, Da hab' ich den seligster Traum einst geträumt!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Seligster Traum", appears in Neue Lieder
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Confirmed with Neue Lieder von Friedrich [Heinrich] Oser, Basel: M. Bernheim, 1885. Poem no. 124, page 102.