Wie pocht das Herz mir in der Brust trotz meiner jungen Wanderlust, wann, heimgewendet, ich erschaut die Schneegebirge, süß umblaut, das große stille Leuchten! Ich atmet' eilig, wie auf Raub, der Märkte Dunst, der Städte Staub. Ich sah den Kampf. Was sagest du, mein reines Firnelicht, dazu, du großes stilles Leuchten? Nie prahlt ich mit der Heimat noch und liebe sie von Herzen doch! In meinem Wesen und Gedicht allüberall ist Firnelicht, das große stille Leuchten. Was kann ich für die Heimat tun, bevor ich geh im Grabe ruhn? Was geb ich, das dem Tod entflieht? Vielleicht ein Wort, vielleicht ein Lied, ein kleines stilles Leuchten!
Drei Lieder , opus 15
by Walter Lang (1896 - 1966)
1. Firnelicht
Language: German (Deutsch)
2. Die Harfe war besaitet...  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Harfe war besaitet ohne Ziel. Kein wehnder Wind erregte sie zu Tönen, Kein Finger konnte sie dem Lied gewöhnen. Du legst die Hand auf das gebannte Spiel: Die Saiten, die sich keinem Griff bequemen, Erzittern unter dir entzückt und bang, Jäh überstürzt von ihrem Klang In raschem Quell und schweren, dunklen Strömen.
Text Authorship:
- by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947), no title, appears in Neue Gedichte (Liebesgedichte), first published 1907
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3. Abend  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Rosig leuchtend, tief befriedend Tritt der Abend zu der Welt; Holder Jüngling, der der müden Sanft den Schlummerbecher hält. Seufzend streckt sie noch die Glieder, Und das Auge stürzt ihr zu. Abend, Gast aus Himmelsauen, Wie erbarmend mild bist du! Bringst Erlösung dem Gebundnen, Und Erfüllung dem, der glaubt; Legst auch mir der heil'gen Hände Frommen Segen auf das Haupt.