Wir gehen zusammen durchs rauschende Laub Zur herbstlichen Stund; Es fliegen die flatternden Blätter bunt Den Winden zum Raub, Und den Winden zum Raub, Wie Blätter und Staub, Geb' mit seligem Sinn Ich all' die entschwundene Sorge dahin. Wir schauen zusammen, wie rieselnd fast Der Regen rinnt, Doch mein Herz sich auf goldene Zeit besinnt, Wo die Sonne gelacht, Und die Sonne lacht: Dein Auge macht Mir helle die Welt, Und mein Leben ist licht, dem Deinen gesellt. Wir sitzen zusammen beim Kerzenlicht, Ich bin mir bewußt: Jedwedes Wort kommt tief aus der Brust, Das die Lippe spricht -- Was die Lippe spricht, Ich vergeß' es nicht; Dein Wort ist Gesang: Nun komme du, Winter! nun ist mir nicht bang!
Zwei Gesänge für Mezzo-Sopran (oder Bariton) mit Pianoforte , opus 96
by Friedrich von Wickede (1834 - 1904)
1. Im Herbst  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Georg von Dyherrn (1847 - 1878), "Im Herbst "
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Confirmed with Die Dioskuren. Literarisches Jahrbuch, Sechster Jahrgang, Wien: Beamten-Vereins der österreichisch-ungarische Monarchie, 1877, page 125.
2. Du schaust mich an  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Du schaust mich an mit stummen Fragen, In Zweifeln sinnest du und wägst, Ob du's verschweigen sollst, ob sagen, Was du noch tief im Herzen trägst. Um deine Lippen seh' ich's schweben, Daß ein Geheimnis darauf ruht, Wie deut' ich anders mir dein Beben, Wenn Seufzer deinen Busen heben, Und deiner Wangen helle Glut? Wenn wir im Waldesdunkel stehen, Eins an des Andern Brust geschmiegt, Und deines Atems rasches Wehen Mich wonneschauernd überfliegt, Dann möcht' ich ewig dich nicht lassen, Eins sein mit dir, durch nichts getrennt. O sage mir, wie soll ich's fassen, Was sehnsuchtsvoll dann ohne Maßen Glühheiß mir in der Seele brennt? Du schaust mich an mit stummen Fragen, usw.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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