Schaukle, Gondel, schaukle Durch das Meer, Leichte Welle gaukle Um mich her. Mir ist um's Herz so heiter; Ertöne Saitenspiel, Mein Ruder, treib mich weiter Zum nahen Ziel. Schau, wie doch die Sterne Silber glühn; Möchten freilich gerne Mit mir ziehn. Dort lauscht die Liebevolle Im buschumkränzten Haus, Beim Klang der Barcarole Tritt sie heraus. Freundlicher Geselle, Voller Mond, Der dort oben helle Lachend wohnt, O leih mir Deinen Schimmer Auch nachtumhüllter Fluth, Du warest ja doch immer Beliebten gut. -- Traue nicht der Glatten Falschem Sinn, Siehe dort die Schatten Sie und Ihn! Dort hinter der Gardine Treibt sie verliebten Scherz -- Zerbrich, o Mandoline, Zerbrich, o Herz!
Zwei Gesänge für Männerchor , opus 40
by Johann Baptist Zerlett (1859 - 1935)
1. Barcarolle  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Kurt Oswalt, Edler von Querfurth (1826 - 1886), "Barcarole", appears in Aus voller Seele. Gedichte, in Vermischte Gedichte, Dresden: Verlag von Adler & Dietze, first published 1856
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Confirmed with Aus voller Seele. Gedichte von Curt Oswald, Dresden: Verlag von Adler & Dietze, 1856, pages 24 - 25.
2. Der schlaue Abt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es seufzte im Hibernerstift Zu Prag der Abt in Trauer: „O Klosterwein, du Magengift, „O Rachenputzer sauer! „Hilf Sankt Urban von Enfisheim, „Sei gnädig deinen Söhnen, „Daß wieder voll von süßem Seim „Die Stengelgläser tönen „So hell wie Sphärenmusika „Kling, klang, gloria!” Als so der Abt mit Inbrunst rief, Ein Bote kam zur Stunde; Der brachte mit Sigill und Brief Gar eine frohe Kunde: „Der Graf Batthiani früh und spät „Denkt an das Höllenfeuer „Schließt, frommer Herr, ihn in's Gebet, „Er schickt ein Faß Tokaier.” Der Abt gerührt zum Himmel sah -- Kling, klang, gloria! Und wirklich hielt am Thor vor Prag Der Gast aus Ungerlande. Ein Stückfaß auf dem Karren lag, Schwer wie ein Elefante; Der Schreiber aber sprach am Thor: „Herr Abt, der Wein ist Euer, „Doch bitt' ich, zahlet mir zuvor „Die sieben Gulden Steuer. „Heraus mit der pecunia, „Kling, klang, gloria!” Darob gerieth der Abt in Wuth Und stritt mit hartem Worte, Der Schreiber aber, kalt von Blut, Versperrte Thor und Pforte. „Bezahlt Ihr Eure Steuer nicht „Bis auf den letzten Heller, „So kriegt Ihr den Tokaier nicht „In Euren Klosterkeller, „Und harrtet Ihr drei saecula; „Kling, klang, gloria!” Nun war der Abt ein schlauer Mann, Er lächelte vergnüglich. Geheime Botschaft schickt' er dann In's Kloster unverzüglich. Nicht lang, so kam der Mönche Zug -- Hell glänzten die Gesichter -- Voran der Kellermeister trug Stechheber, Hahn und Trichter. Sie schwangen ihre pocula, Kling, klang, gloria! Sie huben unverzüglich an Das Stückfass anzustechen, Und vor dem Thor auf grünen Plan Begann ein grausam Zechen, Und als der lichte Abendstern Am Himmel aufgezogen, Da war das Faß zum Preis des Herrn Vollständig ausgesogen. Der Prior rief: „Victoria, „Kling, klang, gloria!” Die alte Chronik tröstend spricht, Daß keiner kam zu Schaden, Das aber sagt die Chronik nicht, Wieviele schief geladen. Thorschreiber blickte sauer drein, Durft' schelten nicht und keifen; Es kam der Wein zum Thor herein In Fäßlein ohne Reifen. Hie end die historia, Kling, klang, gloria!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der schlaue Abt", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Confirmed with Lieder eines fahrenden Gesellen von Rudolf Baumbach, Leipzig, Verlag von A. G. Liebeskind, 1878, pages 42-45.