Kennst du [dies]1 Leid, wenn, kaum entschlafen Aus irrem Traum, das Herz erwacht, Wund von den Pfeilen, die es trafen: Kennst du die Sehnsucht in der Nacht? Ein Schatten kommt -- du fühlst den Schimmer, Du rufst ihn -- da zerfließt er sacht. Und bis zum Morgen schläfst du nimmer: Kennst du die Sehnsucht in der Nacht!?
Sechs Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 46
by Gustav Erlanger (1842 - 1908)
1. Kennst du dies Leid, wenn kaum entschlafen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Kennst du dies Leid?", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 4. Nachtgesänge
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View original text (without footnotes)1 Kauffmann: "das"; further changes may exist not shown above.
2. Wiederkehr  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun vergeht ja alles Leid Und mein Herze hör' ich klopfen; Ach, vor lauter Seligkeit Steht mein Aug' in hellen Tropfen! Wiederkehr', nun bist du nah'; Doch so froh und so beklommen Ist von allen keiner da, Wieviel ihrer wiederkommen! Duftig weht der Heimat Hauch, Sommer blüht auf allen Wegen; Schatzkind -- gelt, du freust dich auch, Wieder Hand in Hand zu legen!? Steck' ein Röslein vor die Brust, Gib mir das als ganze Gabe! Mein Gott -- hätt' ich's einst gewußt, Daß ich einst so lieb dich habe!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Wiederkehr", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 6. Lieder im Volkston
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3. Antwort  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Du fragst mich, liebe Kleine, Warum ich sing' und weine, Du fragest, was mich schmerzt? Ich habe den Lenz versäumet, Ich habe die Jugend verträumet, Ich habe die Liebe verscherzt. Mir schwoll der Becher am Munde, Ich hatte nicht Durst zur Stunde, Ich ließ vorüber ihn gehn; Mir winkt' im grünen Laube Granate, Feig' und Traube, Doch hab' ich sie lassen stehn. Und als nun kam der Abend, Die Sonn' im Glanz begrabend, Da war mein Durst erwacht; Aber der Becher der Wonnen, Die Früchte waren zerronnen, Und dunkelte rings die Nacht. Die Welt hat mich verlassen; Nun sing' ich auf den Gassen Mein Lied, wie tief es schmerzt: »Ich habe den Lenz versäumet, Ich habe die Jugend verträumet, Ich habe die Liebe verscherzt.«
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Antwort", appears in Jugendgedichte, in 2. Zweites Buch, in Berlin
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Réponse", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
4. Lied des Mädchens  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Mond, mein leichtend heller Mond, im klaren Lichtgewande, Der du dort oben ziehst im Blau, und der du niederschauest, O sahst du meine Liebe nicht, den vielgeliebten Jüngling? In welchem Schlosse sitzt er nun, in welchem Schlosse trinkt er? Weß Hände schenken ihm den Wein? -- und ach, die meinen rasten. Weß Auge schaun ihn an mit Lust? -- und meine sind wohl Thränen. An wessen Tische ruht er aus? -- und meiner steht verlassen. Weß Lippe küßt und kos't mit ihm? -- und meine brennt in Sehnsucht!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Lied des Mädchens", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen, in Neugriechische Volkslieder, no. 4
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Confirmed with Emanuel Geibels gesammelte Werke, erster Band, Stuttgart: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1883, pages 127 - 128.
5. Komm!  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
[Mein zitterndes Herz]1 verlangt nach dir; Es strömt in feurigen Gluten Das wallende Blut zum Herzen mir - Ich möcht' vor Liebe verbluten! Und durch dein Herz, da rauscht's wie Föhn: Du lauschest dem Sturm mit Grauen; Schau' mir ins Aug'! -- es ist so schön, Ins lodernde Feuer [schauen]2! Dir wogt die Brust, mir brennt das Blut, Komm', eh' wir welken müssen! Komm' wie der Föhn und schür' die Glut Mit deinen flammenden Küssen!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Komm!", appears in Wanderzeit. Ein Liederbuch, in 1. Auszug
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View original text (without footnotes)1 Gellert: "Komm! Mein zitterndes Herze"
2 Gellert: "zu schauen"
6. Zum Scheiden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Laß [mich]1 nicht ohne Abschied scheiden, Nicht eh' das letzte liebe Wort Gesprochen wurde von uns beiden; Noch einmal komm' -- und dann zieh fort! O hab' den Mut der letzten Stunde! Viel hab' ich dir zu lieb' getan Und alles geht mit dir zugrunde - Schau' mich noch einmal sonnig an! Und dann zieh' fort ... mit ruhigen Schritten; Vergeben ist ja alles längst! O komm'! -- Zwei heiße Augen bitten, Daß du in Frieden mein gedenkst!
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Zum Scheiden", appears in Neue Hochlands-Lieder, in 3. Aus jungen Tagen
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View original text (without footnotes)1 Flotow: "uns"; further changes may exist not shown above.