Und dräut der Winter noch so sehr Mit trotzigen Geberden, Und streut er Eis und Schnee umher, Es muß doch Frühling werden. Und drängen Nebel noch so dicht Sich vor den Blick der Sonne, Sie wecket doch mit ihrem Licht Einmal die Welt zur Wonne. Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, Mir soll darob nicht bangen, Auf leisen Sohlen über Nacht, Kommt doch der Lenz gegangen. Da wacht die Erde grünend auf, Weiß nicht, wie ihr geschehen, Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf, Und möcht vor Lust vergehen. Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar Und schmückt sich mit Rosen und Ähren, Und läßt die Brünnlein rieseln klar, Als wären es Freudenzähren. Drum still! Und wie es frieren mag, O Herz, gieb dich zufrieden: Es ist ein großer Maientag Der ganzen Welt beschieden. Und wenn dir oft auch bangt und graut, Als sei die Höll' auf Erden, Nur unverzagt auf Gott vertraut! Es muß doch Frühling werden.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Oswald Fischer
1. Hoffnung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Hoffnung", appears in Zeitstimmen, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Juniuslieder von Emanuel Geibel, Zehnte Auflage, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1854, pages 139-140.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Heimathlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das Schiff streicht durch die Wellen, Fridolin. Vom Ost die Segel schwellen, Fridolin. Verschwunden ist der Strand In die Ferne; o wie gerne Wär' ich noch im Heimatland, Fridolin ! Wenn wild die Wellen brausen, Fridolin ! Und wenn die Stürme sausen, Fridolin ! So denk ich nur an dich, Daß mir bliebe deine Liebe, Und kein Sturm erschüttert mich, Fridolin ! Und wenn die Wellen rauschen, Fridolin ! Wird sie am Ufer lauschen, Fridolin. O, dann eilt hin zu ihr! Sie zu grüßen, sie zu küssen Sagt ihr viel, recht viel von mir! Fridolin ! Mag ich auf Wellen schwanken, Fridolin. Sind immer die Gedanken, Fridolin. Bei dir im Heimatland; Was ich singe, das erklinge Bis hinüber an den Strand! Fridolin ! Ihr dunkelblauen Wogen, Fridolin. Wo kommt ihr hergozogen, Fridolin. Kommt ihr vom fernen Strand? Laßt sie rollen, denn sie sollen Noch zurück zum Heimatland! Fridolin ! Was ich jetzt von fern muß singen, Fridolin. ! Bald soll dir's näher klingen, Fridolin. Mein' Fahrt ist bald vorbei; Meine Lieder bring ich wieder Und mit ihnen meine Treu! Fridolin !
Text Authorship:
- by Maria Joseph Anton von Brassier de Saint Simon-Vallade (1798 - 1872)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Röschen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
O Röschen, holdes Blumenkind, wie bald entblättert dich der Wind; doch nimm dir's nicht zu Leide! Der liebe Gott sorgt auch für dich, für dich, mein Röschen, und für mich, er sorgt ja für uns beide! Hängt noch am Blatt ein Tränchen dir? Nein, weine nicht, bald blühst du hier in neuem Frühlingsglanze! Und pflückt mich meines Gottes Hand, sie setzt mich in ein ander Land zu seiner Engel Kranze.
Text Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886)
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