Der Lenz ist gekommen Ins harrende Land Hat um sich genommen Sein Blumengewand, Es schallt von den Zweigen Der Vögel Gesang, Nach Trauern und Schweigen Ein grüßender Klang. Da regt sich ein Sehnen, da blühet die Lust, Heraus, du mein Lied, aus der klopfenden Brust! Es dränget zur Ferne, Was frei und geschwind, Es wandern die Sterne Und Wasser und Wind. Es wallen und weben Die Wolken im Raum, -- Mit ihnen zu schweben, Mein seligster Traum. Ihr greifet den Blitz nicht am schmetternden Schaft. Mich haltet ihr auch nicht in Fessel und Haft. Ich habe getragen Den heimlichen Schmerz, Nicht länger in Klagen Vertröst' ich mein Herz. Den Speer will ich schwingen Auf schnaubendem Pferd Und singen und klingen Soll Harfe und Schwert. Ich fahre wie Sturm, der die Eiche zerspellt, Hinaus in die Freiheit, hinaus in die Welt!
Drei Lieder aus Tannhäuser
Song Cycle by Tor Aulin (1866 - 1914)
1. Der Lenz ist gekommen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 92-93.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Es ging sein Lieb zu suchen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es ging sein Lieb zu suchen Der Knabe zum grünen Wald, Wohl unter den Eichen und Buchen Fand er das Liebchen bald. Die Sonne war untergegangen, Die Sterne glänzten so klar, Den Beiden brannten die Wangen, Weil es so einsam war. Und wo vorüber schreitet Zur Tränke das scheue Reh, Da war das Bett bereitet, Blumen und rother Klee. Und rings nur Duften und Schweigen, Man hört' eines Blättchens Fall, Am Morgen aus dämmernden Zweigen Huschte die Nachtigall. "Laß uns der Nachtigall binden Das Köpfchen ins Federkleid, Sie soll uns nicht sehen und finden," Sagte zum Buhlen die Maid. "Und bindet Ihr unter die Schwingen Mein Köpfchen mir," klang es zurück, "Doch weiß ich's und will davon singen, Sehnender Liebe Glück!"
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Unter dem Helme, unter dem Schild  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Unter dem Helme, unter dem Schild Diene ich einer Frauen, Stille im Herzen trag' ich ihr Bild, Lasse es Niemanden schauen; Aber sie weiß, Daß ich mit Fleiß Daran denke Tag und Nacht, Nie sie spricht und wie sie lacht. Rosenblumen brach ich mit ihr, Wanden sie uns zum Kranze, Trugen am Haupte die liebliche Zier Unter der Linde beim Tanze. Wie ich sie schwang, Minnig umschlang, Raunte sie mir rasch ins Ohr, Daß sie heut ihr Herz verlor. Schlüsselein drückte sie mir in die Hand Heimelich unter der Linde, Sagte mir Alles, wo in der Wand Sicher das Pförtchen ich sinde. Schlupf' ich hinein Zu ihr allein, Küß' ich sie an ihren Mund Hunderttausend tausend Stund.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
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