Die Sonne strahlte im Morgenglanz und grüßte mit lichtem Schein ein Mädchen, das im Myrtenkranz zur Kirche trat hinein. Wie klangen die Glocken so hell! Sie trug ein lilienweiß Gewand und Rosmarin im Haar und schritt, den Liebsten an der Hand, zum Pfarrer am Altar. Wie klangen die Glocken so hell! Sie tauschte lächelnd ihren Ring, als leis' ein Seufzer klang, und aus der Kirch' ein Bursche ging, dem fast das Herz zersprang. Wie klangen die Glocken so hell!
Der Landsknecht. Sechs Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Johan August Söderman (1832 - 1876)
1. Verschmähte Liebe  [sung text checked 1 time]
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Klage  [sung text checked 1 time]
Was hilft denn wohl auf Erden gen Herzeleid und Not? „Da ist kein Kraut gewachsen, da hilft allein der Tod.“ Und ist kein Kraut gewachsen, und hilft allein der Tod, will ich ein Reiter werden noch vor dem Morgenrot.
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Die Werbung  [sung text checked 1 time]
Es kommt ein bleicher Bursch geschritten spät abends noch ins Werbezelt. „Gestrenger Herr, ich wollt' Euch bitten, dass ich dürft' reiten mit ins Feld.“ Der Hauptmann tät' den Schnurrbart streichen, denn ihm gefällt das junge Blut. „Ich will dir wohl das Handgeld reichen, ein Sträußlein stecken auf den Hut. Du sollst ein braver Reiter werden und reiten mit ins grüne Feld. Was Schön'res gibt es nicht auf Erden, was Lustig'res nicht auf der Welt.“ „Ach, darum bin ich nicht gekommen, ich hab' ganz and're Ding' im Sinn: Der Erden Lust mag mir nicht frommen, das Sterben nur ist mein Gewinn!“
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. In der Schlacht  [sung text checked 1 time]
Es halten im Felde der Reiter Reih'n, Granaten und Kugeln schlagen ein und reißen die Glieder darnieder. Die halten gehorsam und steh'n gebannt und fassen nur fester das Schwert zur Hand, zur Stunde, zur rechten, zu fechten. Da schallet des Oberst gewaltiger Ruf, die Erde erdröhnt von der Rosse Huf, die Reiter, die schwingen die Klingen. Trompeten, die schmettern mit hellem Klang und wecken im Herzen den wilden Drang, her, her, um das Sterben zu werben. Es starret entgegen ein Lanzenwald, den brechen die Reiter mit Sturmgewalt; es liegen am Boden die Toten. Da jubeln die Tapfer'n Viktoria! Doch liegt in dem Sande gar mancher da, zerstampft von den Rossen, erschossen.
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Scheiden  [sung text checked 1 time]
Lebt wohl, Kam'raden rings umher, mein Herzblut fließt dahin, ich kann mit euch nicht reiten mehr, der Tod ist mein Gewinn. Deckt mich nur mit der Fahne zu, die ich so treue trug; für eines Fähnrichs letzte Ruh' ist sie der Deck' genug. Und wenn die Fahn' im Kampfe wallt, gedenket alle mein; lieg' ich im Grab auch starr und kalt, werd' ich doch bei ihr sein. Und eins noch will ich euch gesteh'n, was mir den Tod versüßt: Sollt' einer je die eine seh'n, sei sie von mir gegrüßt.
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Das Grab  [sung text checked 1 time]
Inmitten auf dem Feld, auf dem der Held gefallen, drei dumpfe Salven knallen inmitten auf dem Feld. Im Feld zum Gruß ins Grab, das kühl bedeckt den Streiter, weint mancher treue Reiter im Feld zum Gruß ins Grab. Im Grab ist Fried' und Ruh', da schlummern alle Herzen befreit von Leid und Schmerzen; im Grab ist Fried' und Ruh'!
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- by Heinrich von Reder (1824 - 1909)
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