Im Maien, im Maien ist's lieblich und schön, da findt sich viel Kurzweil und Wonn! Die Nachtigall singet, die Lerche sich schwinget, über Berg und über Tal. Die Pforten der Erde die schließen sich auf und lassen so manches Blümlein herauf, als Lilien und Rosen, Violen, Zeitlosen, Zypressen und auch Nägelein. In solchen wohlriechenden Blümlein zart, spazieret eine Jungfrauvon edler Art; sie windet und bindet gar zierlich und fein ihrem Herzallerliebsten ein Kränzelein. Da herzt man, da scherzt man, da freut man sich, da singt man, da springt man, da ist man fröhlich, da klaget ein Liebchen dem andern sein Not, da küßt man so manches Mündlein rot. Ach Scheiden, ach Scheiden, du schneidendes Schwert, du hast mir mein junges, frisch Herzlein verkehrt. Willkommen macht, daß man Scheiden nicht acht't: Ade, zu tausend guter Nacht! Im Maien, im Maien, da freuet man sich, da singt man da springt man, da ist man fröhlich, da kommet so manches Liebchen zusammen. Ade, in tausend Gottes Namen.
Aus der Chronika eines fahrenden Schülers. Drei Lieder für Sopran mit Pianoforte
Song Cycle by (Johan) Andreas Hallén (1846 - 1925)
1. Mailied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Mailied", appears in Des Knaben Wunderhorn
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Vergiss mein nicht!
Language: German (Deutsch)
Vergiss mein nicht! Du teures Herz, bleib' treu mir in der Ferne; ohn' dich ist alle Freude Schmerz, und trübe sind die Sterne. Der Himmel ist so schwer und still, die Sonne kann nicht scheinen, und wenn ich von dir singen will, so kann ich nicht vor Weinen! Du lieber Gott, sprich ihm ins Herz! Sprecht ihm von mir, ihr Sterne! Und blickt mein Liebster himmelwärts, denk' mein er in der Ferne.
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Es winkt des Königs Töchterlein
Subtitle: Ballade
Language: German (Deutsch)
Es winkt des Königs Töchterlein dem Spielmannssohn: „Nur leise! Ich möchte gern dein Bräutlein sein, spiel' eine Hochzeitsweise.” O hüte dich, mein Spielmannssohn, der König kommt gegangen! Der sieht's und tobt und ruft: „Zum Lohn lasst mir den Spielmann hangen!” Sie führen ihn zum Galgen hin, man knüpft und schlingt die Stricke. Der König bleibt bei seinem Sinn, schaut zu mit finster'm Blicke. Die Tochter spricht: „Gestrenger Herr, o lasse dich erweichen!” Der Spielmann fleht: „Die Fiedel her, muss sie noch einmal streichen!” Die Fiedel hatte guten Klang, gar einen hellen, reinen; er spielte seinen Totensang, der König musste weinen. „Herunter,” ruft er, „Spielmannssohn! Du wandelst Seel' und Sinne. Dein Sang, der heischet hohen Lohn, ich segne eure Minne!”
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- by Anonymous / Unidentified Author
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