Küßt das Licht den jungen Morgen, Fällt der Thau auf Blüt' und Blatt, Hei, wie wandert sich's da lustig Durch die die grüne Waldesstatt! Tönt so hell der Quelle Rauschen, Lacht das Grün so zauberisch, Pocht das Herz in trunkner Wonne, Klingt das Liedel jung und frisch! Küßt das Licht den jungen Morgen, Fällt der Thau auf Blüt' und Blatt, Traun, da mag ich's nimmer glauben, Daß das Leben Schmerzen hat. Lacht mir so die weite Erde In des Lenzes Blumenflor, Kommt mir Herzeleid und Trübsinn Wie ein böses Märchen vor. Tausend Blüten seh' ich sprossen, Und da denk' ich so dabei, Ob die Blume meines Glückes Denn nicht auch zu finden sei. Die auch muß so frei erblühen Unter Sturm und Sonnenschein, Darf kein mattes Topfgewächse, Keine Treibhauspflanze sein. Was doch so die Menschenseele Wunderliche Träume hat, Küßt das Licht den jungen Morgen, Fällt der Thau auf Blüt' und Blatt!
Drei Frühlingslieder für Männerchor
Song Cycle by Otto Adolf Klauwell (1851 - 1917)
1. Frühlingsmorgen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Helene von Engelhardt (1850 - 1910), "Frühlingsmorgen"
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Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode, neue Ausgabe, zwöfte, verbesserte Auflage, ed. by Maximilian Bern, Leipzig: Philipp Reclam jun., 1878, page 108.
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2. Lenzgebet
Frühling, heil'ges Frühlingswehen
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3. Der Lenz geht um  [sung text not yet checked]
Ich sag euch was: Der Lenz geht um, Nehmt Euch in Acht, ihr Leute, Er ist so heimlich, still und stumm, Als ging er aus auf Beute. Seid nur behutsam, wo ihr steht Und blickt umher ein Weilchen, Denn plötzlich, eh ihr euchs verseht, Schießt auf ein keckes Veilchen! O, traut jetzt keinem alten Baum, Weit eher noch den jungen, Denn eine Knospe, wenn ihrs kaum Noch ahnt, ist aufgesprungen! Wer träumend wandelt durch ein Thal, Der möge sich besinnen: Die Lerche kann mit einemmal Ihr schmetternd Lied beginnen! Mit Vorsicht und Behutsamkeit Ins Aug der Mädchen schaue! Gefährlich sind in dieser Zeit Das schwarze wie das blaue! Ich sag euch was: die Lieb geht um, Nehmt Euch in Acht, ihr Leute, Sie ist so heimlich, still und stumm Und sie geht aus auf Beute!
Text Authorship:
- by Emil Kuh (1828 - 1876), "Der Lenz geht um!"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Karl Zettel, Edelweiss. Für Frauensinn und Frauenherz. Eine Auswahl aus der neuesten deutschen Lyrick, Dritte verbesserte und veränderte Auflage, Eichstätt & Stuttgart: Verlag der Krüll'schen Buchhandlung, 1870, pages 110-111.
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