Die Sterne am Himmel wallen Und halten die Äuglein wach, Der schönste Stern von allen Steht über deinem Dach. Ich liess mich von ihn führen Durch Wiese, Wald und Moor, Du aber schobst den Thüren Die neidischen Riegel vor. Wieviel ich Kieselsteine An deine Läden warf, Du ließt mich draußen alleine, Die Nachtluft wehte scharf. Und heute auf der Gassen Nickst du mir lachend zu. Wirst du dein Necken nicht lassen, So weiß' ich, was ich thu'. Ich weiß von einem Berge Und einem Schloß darin. Dort dienen Feien und Zwerge Der schönsten Königin. Sie spinnt von güldenem Rocken Des Spätjahrs fliegenden Lein Und hüllt in weißen Flocken Im Winter die Erde ein. Und ist dir meine Minne, Du spröde Magd, zu schlecht, So biet' ich der Königinne Zu Diensten mich als Knecht. Bei ihrem Minnesolde Vergess' ich, was ich verlor. -- Mach' auf, mach' auf, Frau Holde! Dein Buhle steht am Thor.
Drei Lieder aus Frau Holde von Baumbach für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Willem de Haan (1849 - 1930)
1. Die Sterne am Himmel wallen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, first published 1888
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Frau Holde, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1888, pages 33 - 34.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Es sassen drei Kameraden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Es sassen drei Kameraden Am Tisch und tranken Wein. Wirtstöchterlein im Gaden Zog emsig ihren Faden. Ihr Haar gab goldnen Schein! Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um. Der erste sprach: ich scheide, Im Herzen trag' ich Weh! Du weisst! wie schwer ich leide, Vielliebe Augenweide, Und bist so kalt wie Schnee! Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um! Es drückte in die Stirne Der Zweite sich den Hut. "Es sitzt der eitlen Dirne Die Hoffart im Gehirne, Ich bin für sie zu gut!" Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um! Da bleibt allein der Dritte. Der sprang vom Tisch geschwind, Und ohne Frag' und Bitte Nahm er sie um die Mitte, Das blondgezöpfte Kind. Die Spindel stockt - der Faden bricht! Was mehr geschah, verrat ich nicht.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Frau Holde
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]3. Wach' auf, Frau Holde im hohlen Stein  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wach' auf, Frau Holde im hohlen Stein Und steige aus deinem Schacht. In Gnaden neige dich den Zwei'n, Die selig du gemacht. Du mildeste der Frauen, Verwirf mein Flehen nicht, Laß uns noch einmal schauen Dein strahlendes Angesicht. Wach' auf, Frau Holde im hohlen Stein Und steige aus deinem Schacht. Ich trinke, trinke den Sonnenschein Nach langer Leidensnacht, Ich sehe die Berge, die fernen, Die Wiesen, den Tannenwald, Den Himmel mit Mond und Sternen Und meines Weibes Gestalt. Wach' auf, Frau Holde im hohlen Stein Und steige aus deinem Schacht. Schau meiner Liebsten Blauäugelein Und wie ihr Mündlein lacht. Laß fließen deinen Segen Auf's Haupt der Trauten mein. Wir loben dich allerwegen, Frau Holde im hohlen Stein.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), no title, appears in Frau Holde
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Confirmed with Rudolf Baumbach, Frau Holde, vierundvierzigstes Tausend, Stuttgart und Berlin: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1904, pages 91 - 92.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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