Hoch weht mein Busch, hell klirrt mein Schild Im Wolkenbruch der Feindesklingen. Die malen kein Madonnenbild Und tönen nicht wie Harfensingen. Und in den Staub der letzte Schelm, Der mich vom Sattel wollte stechen! Ich schlug ihm Feuer in den Helm, Und sah ihn todt zusammenbrechen. Ihr wolltet stören meinen Herd? Ich zeigte euch die Mannessehne. Und lachend trockne ich mein Schwert An meines Rosses schwarzer Mähne.
Fünf Gedichte von Detlev Freihrerrn von Lilienkron für 1 Singstimme mit Pianoforte
by Hans Pogge
1. Kleine Ballade  [sung text not yet checked]
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- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Kleine Ballade", appears in Adjudantenritte
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Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 14-15.
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2. Erwartung  [sung text not yet checked]
Auf Turm und Thor und Mauerkranz, Auf rauschende, dunkle Tannen Fällt Flammenschein und Lichtertanz Von Fackeln und aus Pfannen. Ein Weib steht an des Söllers Rand, Es nimmt der Wind ihre Rede: Mein Trauter zog in's Niederland, Er zog in die blutige Fehde. Und hört sie nicht Zinken und Siegesgeschrei, Und sieht seinen Helm sie nicht blinken? Im Walde nur singt auf der Wiese die Fei, Ein Stern thät niedersinken. Der Morgen graut, die Welt ist so leer, Die Welt ist voll Herzeleide. Wen tragen auf langen Spießen sie her? Sie fanden ihn tot auf der Haide.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Erwartung", appears in Adjudantenritte
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Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 85-86.
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3. Tod in Ähren  [sung text not yet checked]
Im Weizenfeld, [in]1 Korn und Mohn, Liegt ein Soldat, unaufgefunden, Zwei Tage schon, zwei Nächte schon, Mit schweren Wunden, unverbunden. Durstüberquält und fieberwild, Im Todeskampf [den Kopf erhoben]2. Ein letzter Traum, ein letztes Bild, Sein brechend Auge schlägt nach oben. Die Sense rauscht im Ährenfeld, Er sieht sein Dorf im Arbeitsfrieden, Ade, ade, du Heimatwelt - Und beugt das Haupt und ist verschieden.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Tod in Ähren", appears in Adjudantenritte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Death among the corn", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Mort dans les blés", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, page 14.
1 Zemlinsky: "im" (typo?)2 Zemlinsky: "sein brechend Auge schlägt nach oben" (from the fourth line)
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4. In Erinnerung
Wilde Rosen überschlugen
. . . . . . . . . .
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5. Die Musik kommt (Nachspiel)  [sung text not yet checked]
Klingkling, bumbum und tschingdada, zieht im Triumph der Perserschah? Und um die Ecke brausend bricht's wie Tubaton des Weltgerichts, voran der Schellenträger. Brumbrum, das große Bombardon, der Beckenschlag, das Helikon, die Pikkolo, der Zinkenist, die Türkentrommel, der Flötist, und dann der Herre Hauptmann. Der Hauptmann naht mit stolzem Sinn, die Schuppenketten unterm Kinn, die Schärpe schnürt den schlanken Leib, beim Zeus! das ist kein Zeitvertreib, und dann die Herren Leutnants. Zwei Leutnants, rosenrot und braun, die Fahne schützen sie als Zaun, die Fahne kommt, den Hut nimm ab, der sind wir treu bis an das Grab! und dann die Grenadiere. Der Grenadier im strammen Tritt, in Schritt und Tritt und Tritt und Schritt, das stampft und dröhnt und klappt und flirrt, Laternenglas und Fenster klirrt, und dann die kleinen Mädchen. Die Mädchen alle, Kopf an Kopf, das Auge blau und blond der Zopf, aus Tür und Tor und Hof und Haus schaut Mine, Trine, Stine aus, vorbei ist die Musike. Klingkling, tschingtsching und Paukenkrach, noch aus der Ferne tönt es schwach, ganz leise bumbumbumbum tsching; zog da ein bunter Schmetterling, tschingtsching, bum, um die Ecke?
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Fred W. Leigh)