So einer hat kein Zweigespann, Der geh' zu Fusse stolz, Und wer aus Gold nicht trinken kann, Der trink' aus Thon und Holz. Ein Ritter bin ich freilich nicht, Hab' weder Hof noch Geld; Mein Erbgut ist das Himmelslicht, Dazu die weite Welt. Und wäre Gold und Silber mein, Karfunkel und Topas, So trügst du nicht am Fingerlein Den Ring mit buntem Glas. Doch funkelt in der Sonnengluth Wie Diamant der Ring, Und küssen kann ich grad so gut Als wie ein Edeling.
Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte
by Heinrich Zöllner (1854 - 1941)
1. Fröhliche Armuth  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Fröhliche Armuth", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1883, page 23. Note: the Hofmeister Monatsberichte catalog for October 1898 erroneously lists Heinrich Schrader as having set this to music instead of Hermann Schramke.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
2. Röslein, wann blühst du auf?  [sung text not yet checked]
Es wuchs an einem Rosenbaum Ein Knösplein auf im Garten, Und wer es sah, der konnte kaum Der Rose Blühn erwarten. Goldkäfer kam geflogen, Schwirrt rund herum im Bogen: Röslein, wann blühst du auf? Früh Morgens blinkte heller Thau Am Knöspelein, dem jungen, Frau Nachtigall hielt Rosenschau, Was nächtens aufgesprungen. Sie saß in grünen Zweigen, Sang zaubersüße Reigen: Röslein, wann blühst du auf? Kam auch ein blondes Mägdelein, Sah nach dem Rosenkinde, Ob sie's im warmen Sonnenschein Noch nicht erschlossen finde. Mit ihren rothen Lippen Thät sie daran auch nippen: Röslein, wann blühst du auf? Den nächsten Tag mit treuem Sinn Brach's ab ein Edelknabe Und trug's dem lieben Mädchen hin Als frische Morgengabe. Röslein und der's genommen, War'n beide da willkommen, Röslein, wie blühst du auf!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Röslein, wann blühst du auf?", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Little rose, when will you bloom?", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff Singuf. Rattenfängerlieder, Zweite, unveränderte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1881, page 77.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Der feuchte Knabe  [sung text not yet checked]
Es war einmal ein feuchter [Knab]1, Der trank sich still hinüber, Stieß in den Rasen seinen Stab Und hing den Hut darüber. Barhäuptig unterm Wallnußbaum Saß er im Gras und blies den Schaum Und sah dann überm Kruge Oft nach der Wolken Zuge. Er sagte wohl: Ist denn der Mund Gar nütze nur zum Sprechen? Ich mein', er ist im Erdenrund Das Trichterlein zum Zechen. Ein Wirthshaus ist die ganze Welt, Der Wirth wohnt überm Sternenzelt Und tränkt, was trockenkehlig, Was sündig und was selig. Was giebt es also Bess'res nun, Als schlemmen brav und demmen Und sich ein gutes Trünklein thun, Den Durst hinweg zu schwemmen? Wer weiß, wozu der Staub so weht, Warum der Krebs so rückwärts geht Und wieviel uns im Leben Trinktage noch gegeben? Und als er seinen Letzten hob, Gab er uns weise Lehre: Fürwahr, es ist ein feines Lob, Wenn sonder Schad' und Schwere Ein ehrenfester Biedermann Sein würdig Maß vertragen kann; Das längert seinen Namen, Und wer's begehrt, sprech' Amen! Amen!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), title 1: "Es war einmal ein feuchter Knab", title 2: "Es war einmal ein feuchter Knabe", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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View original text (without footnotes)1 Zöllner: "Knabe"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]