Das Vöglein singt so freundlich hell und schwimmt im Frühlingsschimmer; es steigt ins Blaue, fliegt so schnell und singen will es immer. So geht es meinem Herzen oft in Wonne und in Leiden, und was es glaubt, und was es hofft, will es in Lieder kleiden. Will's Vöglein in der Himmelsbläu' denn immerfort sich wiegen? O nein, es taucht herab aufs Neu', zum Nestchen will es fliegen. Und ist bei mir ein Liedchen aus, wohin soll ich mich schwingen? Ich hab' kein Lieb, ich hab' kein Haus, d'rum muss ich immer singen.
6 Gedichte von M. Hessemer
by Conradin Kreutzer (1780 - 1849)
1. Die beiden Sänger
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Nachts
Language: German (Deutsch)
Stille der Nacht! Bleicher, lieblicher Mondesschimmer, meiner Sterne stilles Geflimmer, seid mir gegrüßt in eurer Pracht! Sei mir gesegnet, du Stille der Nacht! Flammet der Tag, flammt auch im Busen unstetes Treiben, heftiges Drängen lässt Ruhe nicht bleiben, trägt sie hinauf zu der Sterne Pracht! Tag in der Seele, und außen die Nacht.
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Auf dem Berge
Language: German (Deutsch)
Hier oben auf Berges Spitzen im leuchtenden Wolkensaal, hier in der Behausung der Blitze vergess' ich die Lust und die Qual. Und schneller pocht jegliche Ader, der Wonne das Wort gebricht; ich ahne den ewigen Vater im All, im unendlichen Licht.
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Trost
Language: German (Deutsch)
Vergisst die Schwalbe je zu kommen? Verlernt die Lerche je ihr Lied? Ward jemals uns der Lenz genommen, der durch die bunten Felder zieht? Und doch willst du, mein Herz, verzagen, als liege dir die Liebe weit! Sei ruhig nur, aus Erdenklagen erblüht des Himmels Seligkeit.
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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Researcher for this page: Johann Winkler5. Wünsche
Language: German (Deutsch)
Wärst du die Blume, ich der Morgenwind, ich wollt' dich fächelnd kühlen, liebes Kind. Wärst du ein Tröpfchen Tau, ich selbst ein Blatt, ich schaukelt' dich an einer Wiege statt. Wärst du die Hand, und ich ein gold'ner Ring, gewiss nur dir zum Schmuck ich dich umfing'. Wärst du die Lippe, ich ein leiser Hauch, dich stets zu küssen wäre dann mein Brauch. Wärst du ein Laut, möcht' ich das Echo sein; ich rief' dich stets neu in das Leben ein. Wärst du nun alles, ich nicht minder dies, eins mit dem Andern wären wir gewiss!
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Oben, unten und mitten
Language: German (Deutsch)
O Lenz, o Liebe, ihr Wunder, ihr schafft mir so glühenden Schmerz; halb lässt sich der Himmel herunter, bald hebt sich das dürstende Herz! O könnt' ich im Himmel euch wiegen, ach, oder im tiefsten Schacht! Doch hier in der Mitte zu fliegen, so bin ich um beide gebracht!
Text Authorship:
- by Friedrich (Fritz) Maximilian Hessemer (1800 - 1860)
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