Maiglöckchen, liebe, junge Blumenkinder, am Stengel wiegt ihr euch in sanftem Nikken harmlosen Sinn's, und weiß glänzt euer Kleidchen wie heitre, fromme Unschuld; euer Duft nur. der ist voll Sehnsucht.
1. Maiglöckchen
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Irene Zoepf
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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]2. Himmelschlüssel
Language: German (Deutsch)
Himmelschlüssel pflückten wir mitsammen; Auf den Wiesen lag der Sonnenschein, Spann uns ganz in gold’ne Fäden ein, Damals war es Frühling um uns her; Junger Frühling war uns im Gemüte; Trugen nach dem Himmel kein Begehr, Schauten nur, wie schön die Erde blühte.
Text Authorship:
- by Irene Zoepf
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Researcher for this page: Paul Ezust [Guest Editor]3. Veilchen
Language: German (Deutsch)
Gib mir, Liebster, da wir zum Abschied rüsten, Veilchen, die zuvor deine Lippen küssten; Will in ihrem Dufte den Kuss, den bangen, Wieder empfangen. Leiser dann ein Köpfchen ums andre sinket, Schwächer stets der Duft, den mein Atem trinket, Schwächer stets die Küsse, die sie mir schenken, Wie dein Gedenken.
Text Authorship:
- by Irene Zoepf
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Paul Ezust [Guest Editor]4. Flieder
Language: German (Deutsch)
Lass mir den blühenden Fliederstrauss Im Zimmer steh’n über Nacht. Dann will ich sacht das Fenster schliessen, Dass seine Düfte nicht können hinaus. Werden sie mir die Sinne umfliessen, Mit Maienbangen sich in die Seele mir giessen, Meinen Schlummer umfangen, lösen die Qual, Vielleicht im Fliederduft kann ich träumen, Ein letztes Mal meinen Frühling.
Text Authorship:
- by Irene Zoepf
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Lilacs", copyright © 2025, (re)printed on this website with kind permission
5. Rosen
Language: German (Deutsch)
Noch mehr, noch mehr! So viel die Hände fassen, will Rosen ich in meine Kammer tragen und mir von ihnen Antwort geben lassen auf mei-ner Seele zweifelvolles Fragen. Den Duft, durch den der Morgenwind gezittert, den tausend Sonnenküsse süß gemacht, daran sich vollsog jede Juninacht, wenn fern am Horizonte es gewittert, die ros' gen Kelche, die zum ersten Male geöffnet sich, um Tau und Licht zu trinken, die Purpurblättchen, die vom Rand der Schale, wie des Genusses müd zu den Boden sinken, sie will ich fragen: gibts für mein Herz nichts andres als entsagen?
Text Authorship:
- by Irene Zoepf
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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]Total word count: 271