Nichts ist vergleichbar. Denn was ist nicht ganz mit sich allein und was je auszusagen; wir nennen nichts, wir dürfen nur ertragen und uns verständigen, dass da ein Glanz und dort ein Blick vielleicht uns so gestreift als wäre grade das darin gelebt was unser Leben ist. Wer widerstrebt dem wird nicht Welt. Und wer zu viel begreift dem geht das Ewige vorbei. Zuweilen in solchen großen Nächten sind wir wie außer Gefahr, in gleichen leichten Teilen den Sternen ausgeteilt. Wie drängen sie.
Die Nacht
Song Cycle by Julia Schwartz (b. 1963)
1. Nächtlicher Gang  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Nächtlicher Gang"
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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]2. Weisst du noch?  [sung text not yet checked]
Weißt du noch: fallende Sterne, die quer wie Pferde durch die Himmel sprangen über plötzlich hingehaltne Stangen unsrer Wünsche-- hatten wir so viele?-- denn es sprangen Sterne, ungezählt; fast ein jeder Aufblick war vermählt mit dem raschen Wagnis ihrer Spiele, und das Herz fühlte empfand sich als ein Ganzes unter diesen Trümmern ihres Glanzes und war heil, als überstünd es sie!
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, The Poetry of Rilke, Farrar, Straus and Giroux, 2009
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
3. Nacht  [sung text not yet checked]
Nacht. O du in Tiefe gelöstes Gesicht an meinem Gesicht. Du, meines staunenden Anschauns größtes Übergewicht. Nacht, in meinem Blicke erschauernd, Aber in sich so fest; Unerschöpfliche Schöpfung, dauernd Über dem Erdenrest; Voll von jungen Gestirnen, die Feuer Aus der Flucht ihres Saums Schleudern ins lautlose Abenteuer Des Zwischenraums: Wie, durch dein bloßes Dasein, erschein ich, Übertrefferin, klein —; Doch, mit der dunkelen Erde einig, Wag ich es, in dir zu sein.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1924
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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Gedichte, in Europäische Revue, Band 1, Der neur-geist Verlag, 1925, p.48
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
4. O Nächte  [sung text not yet checked]
O Nächte, Nächte, Nächte möchte ich schreiben und immer, immer über Blättern bleiben und sie erfüllen mit den leisten Zeichen, die nicht von meiner Hand sind, Die verraten, daß ich selber Hand bin eines der mit mir wundersame Dinge tut.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
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Rainer Maria Rilke, Tagebücher, aus der Frühzeit
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