Und ich ahne: in dem Abendschweigen ist ein einstiger Opferbrauch; tiefer atmend hebt sich jeder Hauch : ein Erfüllen will sich niederneigen zu dem schwarzen hingeknieten Strauch, Und die Sterne trennen sich und steigen, und die Dunkelheiten steigen auch.
Sechs Stimmungsbilder
Song Cycle by Gerhart von Westermann (1894 - 1963)
1. Und ich ahne  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte
See other settings of this text.
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die frühen Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1909, blz.18
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
2. Erste Rosen erwachen  [sung text not yet checked]
Erste Rosen erwachen, und ihr Duften ist zag wie ein leisleises Lachen; flüchtig mit schwalbenflachen Flügeln streift es den Tag; und wohin du langst, da ist alles noch Angst. Jeder Schimmer ist scheu, und kein Klang ist noch zahm, und die Nacht ist zu neu, und die Schönheit ist Scham.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Erste Rosen erwachen", appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Ruth Schonthal) , "First roses awaken", copyright ©
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 80.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Zur kleinen Kirche  [sung text not yet checked]
Zur kleinen Kirche musst du aufwärts steigen, auf einen Hügel hat man sie gebaut; denn dieses arme Dorf ist ihr vertraut und schützend soll sie schauen auf sein Schweigen. Der Frühling aber kann noch höher bauen; sie lächelt licht wie eine weiße Braut und kann schon nicht mehr ihre Hütten schauen und schaut nur ihn und läutet nicht mehr laut. . .
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1897, appears in Frühe Gedichte
See other settings of this text.
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]4. Manchmal geschieht es  [sung text not yet checked]
Manchmal geschieht es in tiefer Nacht, daß der Wind wie ein Kind erwacht, und er kommt die Allee allein leise, leise ins Dorf herein. Und er tastet bis an den Teich, und dann horcht er herum: und die Häuser sind bleich, und die Eichen sind stumm . . .
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die Gedichte, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1997, page 161.
Research team for this page: Peter Donderwinkel , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Ist ein Schloss  [sung text not yet checked]
Ist ein Schloss. Das vergehende Wappen über dem Tor. Wipfel wachsen wie flehende Hände höher davor. In das langsam versinkende Fenster stieg eine blinkende blaue Blume zur Schau. Keine weinende Frau - sie ist die letzte Winkende in dem gebrochenen Bau.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte, in Mir zur Feier
See other settings of this text.
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Werke, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, Band 1 Gedichte 1895 bis 1910, herausgegeben von Manfred Engel und Ulrich Fülleborn, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1996, page 78.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Das sind die Gärten  [sung text not yet checked]
Das sind die Gärten, an die ich glaube : Wenn das Blühn in den Beeten bleicht, und im Kies unterm löschenden Laube Schweigen hinrinnt, durch Linden geseigt. Auf dem Teich aus den glänzenden Ringen schwimmt ein Schwan dann von Rand zu Rand. Und er wird auf den schimmernden Schwingen als erster Milde des Mondes bringen an den nicht mehr deutlichen Strand.
Text Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Frühe Gedichte
See other settings of this text.
Confirmed with Rainer Maria Rilke, Die frühen Gedichte, Leipzig : Insel-Verlag, 1909, blz.32
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]