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Fünf Michelangelo-Lieder

Song Cycle by Olga Kroupova (b. 1966)

1. Was immer geboren ist  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Was immer geboren ist, nähert sich auch
dem Tod mit der Zeit. Es läßt keine Sache
das Licht bestehn in des Lebens Gebrauch.
Was süß oder schmerzlich war, bleibt nicht erhalten,

Gedanken vergehen und Worte, die galten ;
es sind der alten Ahnen Gestalten
ein Schatten im Licht und im Winde ein Rauch.

Menschen waren wir, frohe, betrübbare,
ganz, wie ihr seid.
Seht, und jetzt liegen wir als unausübbare
Erde im Licht der Lebendigkeit.

Einst waren unsere Augen vollständig
mit ihrem Scheine in jedem Loche;
jetzt ist es schwarz, hohl, schrecklich inwendig,
und das kommt so, Woche für Woche.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Michelangelo-Übertragungen

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, Übertragungen, Gesammelte werke Band VI, Insel-verlag, 1927


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

2. Was wird aus mir?  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Was wird aus mir? Was fängst du wieder an,
verkohltes Holz und schweres Herz zu stören?
Laß, Liebe, einmal hören,
damit ich weiß, womit ich rechnen kann.

Die Jahre meines Laufes sind am Ziel
wie Pfeile, wenn sie stecken in der Scheibe,
nun muß das Feuer endlich auch sich legen.
Dir sei verziehn, was früher mich befiel,
weil nirgends Platz mehr ist an meinem Leibe
und um der abgestumpften Waffen wegen.
Doch willst du mir zu neuem Spiel erregen
mein Aug, mein Herz, das schlaff und furchtsam grollte,
wirds wollen, wie's einst wollte?
Ihm glückts, du weißt, daß es dir widersteh,
nur weil es heut noch schwächer ist als je.

Du hoffst vielleicht mit neuer Schönheit mich
zurückzuziehn in schlimme Abenteuer,
in die der Weiseste sich leicht verfinge:
Lang leben bringt verkürzte Not mit sich;
es könnte sein, daß ich, wie Eis am Feuer,
statt aufzubrennen schwände und zerginge.
Der Tod allein hat Macht, daß er bezwinge
in meinem Alter dieser Pfeile Strahlen,
Verschulder solcher Qualen,
bei denen nichts: das Vorrecht nicht der Stände,
nicht Zeit, nicht Ort, nicht Reichtum Gnade fände.

Die Seele, welche, mit dem Tode sprechend,
versucht, für sich sich mit ihm zu beraten,
hat immer zu Verdacht und Sorge Zeit;
sie sieht den Körper täglich fast zerbrechend,
so wandelt sie die Pfade ihrer Taten
in Hoffnung halb und halb in Ängstlichkeit.
Wie bist du, Liebe, auf den Blick bereit
bewaffnet, stark und wagend ohne Schwanken,
daß du den Todgedanken,
der doch im Recht ist, weißt mir auszujagen,
um Laub und Blühn aus dürrem Baum zu schlagen.

Was kann, was soll ich noch? War nicht die Frist
vergangnen Lebens völlig dir zu eigen
und mein in allen Jahren keine Stunde?
Vermöchte noch Betrug, Gewalt und List
so argem Herrn mich wieder zuzuneigen,
der Tod im Herzen hat bei mildem Munde?
Dumm, danklos wär im Grunde
die Seele, die vom Auferstehen ließ,
zu folgen dem, der erst in Tod sie stieß.

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Was wird aus mir?", appears in Michelangelo-Übertragungen

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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

4. Die Erde wartet bald auf das was hiesig  [sung text not yet checked]

Language: German (Deutsch) 
Die Erde wartet bald auf das, was hiesig,
und Schönheit schwindet, wenn man sie betrachtet,
und der, der liebt, ich sehs, kommt nicht mehr los.
Mit großer Sünde geht die Rache riesig;
und grade einer, der sich minder achtet,
macht um so eher sich sein Unheil groß.
Was aber willst du bloß
den letzten Tag, den guten, den wir brauchen,
für mich in Schaden und in Schande tauchen?

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, appears in Michelangelo-Übertragungen

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Confirmed with Rainer Maria Rilke, gedichte.xbib.de/Michelangelo_gedicht_61.+Die+Erde+wartet+bald+auf+das%2C+was+hiesig.htm


Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

5. Was kann, was soll ich noch tun?

Language: German (Deutsch) 
— This text is not currently
in the database but will be added
as soon as we obtain it. —

Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

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Total word count: 489
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