Nun fangen die Weiden zu blühen an, Jauchze, mein Herz! Schon zwitschert ein Vögelein dann und wann, Jauchze, mein Herz! Und ist's auch der holde Frühling noch nicht Mit dem schönen Grün und den Blüthen licht, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz! Weiß rauschen die Bächlein hinab in's Thal, Jauchze, mein Herz! Viel muthiger lacht schon der Sonne Strahl, Jauchze, mein Herz! Und liegt auch noch in den Furchen der Schnee, Und thäte der Reif dem Frühling noch weh, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze, nur jauchze, jauchze mein Herz! Fürwahr, schon spürt' ich ein Lüftchen lau, Jauchze, mein Herz! Am Borde gar nicket ein Blümchen schlau, Jauchze, mein Herz! Und schwimmt auch noch auf den Seeen das Eis, Und wartet der Frühling noch kluger Weis, Wer weiß, über Nacht Kommt er mit Macht, Und bald mit all seiner Lust und Pracht, Jauchze nur, jauchze, jauchze mein Herz!
Zwei vierstimmige Männerchöre
by Immanuel Gottlob Friedrich Faißt (1823 - 1894)
1. Nun fangen die Weiden zu blühen an  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Nun fangen die Weiden zu blühen an!", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 12
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 14-15.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Lied eines Armen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ich bin [so gar ein]1 armer Mann Und gehe ganz allein. Ich möchte wohl nur einmal noch Recht frohen Mutes sein. In meiner lieben Eltern Haus War ich ein frohes Kind, Der bitt're Kummer ist mein Teil, Seit sie begraben sind. Der Reichen Gärten seh' ich blühn, Ich seh' die goldne Saat. Mein ist der unfruchtbare Weg, Den Sorg' und Mühe trat. Doch weil' ich gern mit stillem Weh' In froher Menschen Schwarm, Und wünsche jedem guten Tag, So herzlich und so warm. O reicher Gott! Du ließest doch Nicht ganz mich freudenleer, Ein süßer Trost für alle Welt Ergießt sich himmelher. Noch steigt in jedem Dörflein ja Dein heilig Haus empor. Die Orgel und der Chorgesang Ertönet jedem Ohr. Noch leuchtet Sonne, Mond und Stern So liebevoll auch mir, Und [wann]2 die Abendglocke hallt, Da red' ich, Herr, mit Dir. Einst öffnet jedem Guten sich Dein hoher Freudensaal, Dann komm' auch ich im Feierkleid Und setze mich an's Mahl.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Lied eines Armen", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant d'un pauvre", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Proch: "ein gar so"
2 Proch: "wenn"
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