Der Maie, der Maie bringt uns der Blümlein viel. Ich trag ein frei Gemüte, Gott weiß wohl, wem ichs will. Ich wills eim freien Gesellen, derselb der wirbt um mich; Er trägt ein seidin Hemmt an darein so preist er sich. Er meint, es säng ein Nachtigall, da wars ein Jungfrau fein: und kann er mein nicht werden, trauret das Herze sein. Der Maie, der Maie bringt uns der Blümlein viel. Ich trag ein frei Gemüte, Gott weiß wohl, wem ichs will.
Twee Liederen
Song Cycle by Maria Elizabeth van Ebbenhorst Tengbergen
1. Der Maie  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]2. Abendsegen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Tag hat seinen Schmuck auf heute weggetan, es ziehet nun die Nacht die braunen kleider an und deckt die Welt mit angenehmer Ruh, mit ihren Schatten zu. Wohlan ich suche nun auch meine Lagerstatt, worauf der müde Leib sich zu erquicken hat, und wo der Geist, geruhig un vergnügt, in süßer Stille liegt. Ein gut Gewissen wird mein Abendsegen sein, die Unschuld machet mich von aller Falschheit rein, mein Herz ist treu, wer anders von mir spricht, der kennet mich noch nicht. So kleide dich nun aus, mein ungebund’ner Sinn, durch dich leg’ ich vergnügt die Sorgenkleider hin; Die Brust ist frei, die Kummer und Verdruß bei andern quälen muß. Ein froh Gemüte soll mein saub'res Nachtkleid sein, in solchem schlaf’ ich sanft und ohne Schwermut ein; und machte mir auch was Melancholei, so schwebt sie doch vorbei. Der Himmel wacht bei mir, sein Auge, das mich kennt, muß mir die Lampe sein, die mir zum Troste brennt; und weil das Öl der Gnade nie gebricht, ach, so verlöscht sie nicht. Die süße Hoffnung ist auf meinen Dienst bereit, die lauter Rosen mir zum Ruhebette streut; und die Geduld deckt mich mit Myrthen zu, so schön ist meine Ruh. Zum Schlafgesellen nehm’ ich die Vergnügung an, die drück’ ich an mein Herz, so fest ich immer kann, man schläft, wenn so ein Schatz in Armen liegt, unmöglich mißvergnügt. Und treibt ihr Träume je ein Sinnenspiel mit mir, so stellt in süßer Ruh mir meine Freundin für. Vielleicht wird das, was jetzt ein Schatten ist, noch in der Tat geküßt. Nun dir befehl ich mich, du angenehme Nacht; und wenn das Morgengold am frühen Himmel lacht, so werde doch dem Herzen das geschenckt, worauf es schlafend denkt.
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- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Avondzegen", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
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