Offene Arme und pochende Brust, Herzen voll Hoffnung und Träume voll Lust, Willst Du es wagen? Kannst Du es tragen? Was wie des Himmels Unendlichkeit Mit allen Sternen so hoch und weit, -- Liebesseligkeit? Siehst Du nicht auf des Auges Grund, Fühlst Du nicht auf dem brennenden Mund Heißes Verlangen? Beben und Bangen? Hauchet der Athem nicht: gieb! o gieb Eines und Alles dem Liebsten zu Lieb, Was Dir noch blieb? Wenn ich Dich frage: bist Du auch mein? Über die Lippen [nicht]1 bringst Du das Nein! [Wunsch ist Beginnen Ohne Besinnen,]1 Nimm mich! o nimm mich! so flüsterst Du leis, Und was [Liebe]2 von Liebe weiß, Dein ist der Preis! Zauberisch strömet der Seelen Erguß Über und über im minnigen Kuß! Will uns das Leben Wonnig verschweben? Alles versinket in brausender Fluth, Da wir in weltvergessener Gluth [Schwelgend]3 geruht.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte aus "Der Tannhäuser" von Julius Wolff
Song Cycle by Georg, Freiherr von der Goltz
1. Lied Tannhäusers am Minnehofe zu Avellenz  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Sjögren.
2 Sjögren: "die Liebe"
3 Sjögren: "Lange schwelgend"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Jahrlang möcht' ich so dich halten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Jahrlang möcht' ich so Dich halten, So von Dir umschlungen sein, Deiner Minne heimlich Walten Strömet mächtig auf mich ein. Über uns die Wipfel rauschen, Vöglein hüpft von Ast zu Ast, Und die wilden Rosen lauschen, Was Du mir zu sagen hast. Ach! sie hören wenig Worte, Wenn wir uns in Armen ruhn, An dem waldverschwiegnen Orte Giebt es Holderes zu thun. Räthsel blühn auf Deinem Munde, Und glückselig, wer sie löst! Hast in einer einz'gen Stunde Hunderte mir eingeflößt.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Lied Tann‑häusers im Kloster zu Adamunt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Lenz ist gekommen Ins harrende Land Hat um sich genommen Sein Blumengewand, Es schallt von den Zweigen Der Vögel Gesang, Nach Trauern und Schweigen Ein grüßender Klang. Da regt sich ein Sehnen, da blühet die Lust, Heraus, du mein Lied, aus der klopfenden Brust! Es dränget zur Ferne, Was frei und geschwind, Es wandern die Sterne Und Wasser und Wind. Es wallen und weben Die Wolken im Raum, -- Mit ihnen zu schweben, Mein seligster Traum. Ihr greifet den Blitz nicht am schmetternden Schaft. Mich haltet ihr auch nicht in Fessel und Haft. Ich habe getragen Den heimlichen Schmerz, Nicht länger in Klagen Vertröst' ich mein Herz. Den Speer will ich schwingen Auf schnaubendem Pferd Und singen und klingen Soll Harfe und Schwert. Ich fahre wie Sturm, der die Eiche zerspellt, Hinaus in die Freiheit, hinaus in die Welt!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Tannhäuser: ein Minnesang, first published 1887
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Wolff, Tannhäuser. Ein Minnesang, Erster Band, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1887, pages 92-93.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
Total word count: 358