Und als ich aufstand früh am Tag Und meinte, daß es noch Winter sei, Da jauchzte schon mit lustigem Schlag Die [Lerch']1 an meinem Fenster frei: Tirili, tirili! Vom blöden Traum, Langschläfer, bist du endlich erwacht? Du schliefst und merktest das Süße kaum, Denn sacht, denn sacht Ist kommen der Frühling über Nacht. Und als ich schaute zum Himmelsraum, Da war er so blau, da war er so weit; Und als ich [blickt']2 auf Strauch und Baum, Da trugen sie [all']3 ein grünes Kleid. Und als ich sah in die eigene Brust, Da saß die Liebe darin und sang, Was selber so süß ich nimmer gewußt; Das klang, das klang Und soll nun klingen mein Leben lang.
Drei Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Marie Charlotte Henriette von Kehler (1822 - 1882)
1. Und als ich aufstand früh am Tag  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 2
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View original text (without footnotes)1 Mangold: "Lerche"
2 Mangold: "blickte"
3 Mangold: "alle"
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2. Gebt mir vom Becher nur den Schaum  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Gebt mir vom Becher nur den Schaum, Den leichten Schaum der Reben! Gebt nur einen flüchtigen Liebestraum Mir für dies flüchtige Leben! Den vollen Zug, das sichre Gut, Ich gönn' es jedem andern, Der fest am eignen Herde ruht; Ich aber muß schweifen und wandern. Muß schweifen und wandern hin und her Auf allen Pfaden und Wegen, Wohl über die Lande, wohl über das Meer, Dem ewigen Lenz entgegen. Und wo ein Blick mir freundlich glänzt, Und wo auf meiner Reise Ein Gastfreund mir den Wein kredenzt, Da sing' ich die alte Weise: «Gebt mir vom Becher nur den Schaum, Den leichten Schaum der Reben, Gebt nur einen flüchtigen Liebestraum Mir für [dies]1 flüchtige Leben!»
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 5
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View original text (without footnotes)1 Mangold: "das"
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3. So halt' ich endlich dich umfangen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
So halt' ich endlich dich umfangen, In süßes Schweigen starb das Wort, Und meine trunknen Lippen hangen An deinen Lippen fort und fort! Was nur [das Glück]1 vermag zu geben, In sel'ger Fülle ist es mein; Ich habe dich, geliebtes Leben, Was braucht es mehr, als dich allein? O, decke jetzt des Schicksals Wille Mit Nacht die Welt und ihre Zier, Und nur dein Auge schwebe stille, Ein [blauer Himmel]2, über mir!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 19
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (T. P. (Peter) Perrin) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, Band I, Vierundsechzigste Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1869, page 68.
1 Bolko von Hochberg: "die Welt"2 Bolko von Hochberg: "strahlend Sternlein"
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