German (Deutsch) translations of Sechs Gedichte von Eichendorff für vierstimmigen Männerchor, opus 19
by Heinrich Zöllner (1854 - 1941)
Es war, als [hätt']1 der Himmel, Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm [nun]2 träumen müßt. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog [durch]3 die stillen [Lande]4, Als flöge sie nach Haus.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Mondnacht", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Note for line 1: on the repetition in Thuille's song, "hätt'" becomes "hätte".
1 Hutter: "ob"; further changes may exist not shown above.2 Brahms, Schumann: "nur"
3 Thuille: "über"
4 Brahms: "Räume"
[Dein Bildnis]1 wunderselig [Hab]2 ich im Herzensgrund, Das sieht so [frisch und]3 fröhlich Mich an zu jeder Stund'. Mein Herz still in sich singet Ein altes schönes Lied, Das [in die Luft sich schwinget]4 Und [zu dir eilig]5 zieht.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Intermezzo", appears in Gedichte, in 2. Sängerleben
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Note: the title sheet of the Rheinberger setting's manuscript in the BSB (which is not in Rheinberger's handwriting) states erroneously "Lied von Heine"
1 Rheinberger: "Dein Bild so"2 Rheinberger: "Trag'"
3 Jensen: "froh und"; Rheinberger: "frisch so"
4 Jensen: "durch die Seele klinget"
5 Jensen, Rheinberger: "eilig zu dir"
Studieren will nichts bringen, mein Rock hält keinen Stich, meine Zither will nicht klingen, mein Schatz, der mag mich nicht. Ich wollt', im Grün spazierte die allerschönste Frau, ich wär' ein Drach' und führte sie mit mir fort durchs Blau. Ich wollt', ich jagt' gerüstet und legt' die Lanze aus, und jagte alle Philister zur schönen Welt hinaus. Ich wollt', ich läg' jetztunder im Himmel still und weit und fragt' nach all' dem Plunder nichts vor Zufriedenheit.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der verzweifelte Liebhaber", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
See other settings of this text.
Waldeinsamkeit! Du [grünes]1 Revier, Wie liegt so weit Die Welt von hier! Schlaf nur, wie bald Kommt der Abend schön, Durch den stillen Wald Die Quellen gehn, Die Mutter Gottes wacht, Mit ihrem Sternenkleid Bedeckt sie dich sacht In der Waldeinsamkeit, [Gute Nacht,]2 Gute Nacht! -
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte, in Der Umkehrende, no. 5
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff's Werke. Dritter Theil. Dichter und ihre Gesellen. Krieg den Philistern, Berlin, Verlegt von M. Simion, 1841, pages 254-255.
1 Wolff: "schönes"2 omitted by Wolff.
Stolzes Schiff mit seidnen Schwingen, Fährst mein Boot zu Grunde schier. Sang von Bord und Lauten klingen, O du fröhl'cher Schiffsherr, dir. Ich muss selbst mein Lied mir singen, Nur der Sturmwind singt mit mir. Stolzes Schiff, wenn deine Feuer Nachts verlöscht beim falben Licht, Steht ein Fremder an dem Steuer, Mit den Winden laut er spricht, Und die Wogen rauschen scheuer, Trau dem finstren Bootsmann nicht! Gleiche Winde, gleiche Wellen, Reiches Schiff und armes Boot, Nach demselben Strande schwellen. Deine Hoffart, meine Not Wird an einem Riff zerschellen, Denn der Bootsmann ist der Tod.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Schiffergruß", appears in Gedichte, in 6. Geistliche Gedichte
See other settings of this text.
Zwischen Bergen, liebe Mutter,
Weit den Wald entlang,
Reiten da drei junge Jäger
Auf drei Rösslein blank,
lieb' Mutter,
Auf drei Rößlein blank.
Ihr könnt fröhlich sein, lieb' Mutter,
Wird es draußen still:
Kommt der Vater heim vom Walde,
Küßt Euch, wie er will,
[lieb']1 Mutter,
Küßt Euch, wie er will.
Und ich werfe mich im Bettchen
Nachts ohn' Unterlaß,
Kehr' mich links und kehr' mich rechts hin,
Nirgends hab' ich was,
lieb' Mutter,
Nirgends hab' ich was.
Bin ich eine Frau [erst einmal]2,
In der Nacht dann still
Wend' ich mich nach allen Seiten,
Küß, soviel ich will,
lieb' Mutter,
Küß, soviel ich will.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Kleine", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorffs sämtliche poetische Werke. Dritte Auflage. Erster Band. Gedichte, Leipzig, C. F. Amelang's Verlag, 1883, pages 200-201.
1 Schmid: "o"2 Bungert: "einmal erst"