German (Deutsch) translations of Fünf Lieder von J. von Eichendorff, opus 3
by Ernst Naumann (1832 - 1910)
Fliegt der erste [Morgenstrahl]1 Durch das stille Nebeltal, Rauscht erwachend Wald und Hügel: Wer da fliegen kann, nimmt Flügel! Und sein Hütlein in die Luft Wirft der Mensch vor Lust und ruft: Hat Gesang doch auch noch Schwingen, Nun, so will ich fröhlich singen! Hinaus, o Mensch, weit in die Welt, Bangt dir das Herz in krankem Mut; Nichts ist so trüb in Nacht gestellt, Der Morgen leicht macht's wieder gut.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der Morgen", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 34.
1 Dietz: "Sonnenstrahl"; further changes may exist not shown above.Ich [wandre]1 durch die stille Nacht, Da schleicht der Mond so heimlich sacht Oft aus der [dunklen]2 Wolkenhülle, Und hin und her im Tal, Erwacht die Nachtigall [Dann]3 wieder alles grau und stille. O wunderbarer Nachtgesang, Von fern im Land der Ströme Gang, Leis Schauern in den [dunklen]4 Bäumen -- [Wirr'st]5 die Gedanken mir, Mein [irres]6 Singen hier Ist wie ein Rufen [nur aus]7 Träumen.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachts", appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, page 264.
Note: First published in the appendices to the novellas Taugenichts and Marmorbild, 1826, in the cycle Nachtbilder (no. 1)
1 Curschmann, E. Taubert: "wandle"; further changes may exist not shown above for Taubert2 Hensel: "dunkeln"
3 Curschmann: "Nun"
4 Curschmann, Eckert, Franz, Hensel, Kletzki, Reger: "dunkeln"
5 Hensel: "Irrst"
6 Hensel: "wirres"
7 Kiel: "aus"
Die fernen Heimathöhen, Das stille, hohe Haus, Der Berg, von dem ich gesehen Jeden Frühling ins Land hinaus, Mutter, Freunde und Brüder, An die ich so oft gedacht, Es grüßt mich alles wieder In stiller Mondesnacht.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, in Erinnerung, no. 2
See other settings of this text.
Ich irr in Tal und Hainen Bei kühler Abendstund, Ach, weinen möcht ich, weinen So recht aus Herzensgrund. Und alter Zeiten Grüßen Kam da, im Tal erwacht, Gleich wie von fernen Flüssen Das Rauschen durch die Nacht. Die Sonne ging hinunter, Da säuselt' kaum die Welt, Ich blieb noch lange munter Allein im stillen Feld.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Wehmut", appears in Gedichte, in 5. Totenopfer
See other settings of this text.
Grün war die Weide, Der Himmel blau, Wir saßen beide Auf glänzender Au. Sind's Nachtigallen Wieder, was ruft, Lerchen, die schallen Aus warmer Luft? Ich hör die Lieder, Fern, ohne dich, Lenz ist's wohl wieder, Doch nicht für mich.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), no title, appears in Gedichte, in 1. Wanderlieder, in Der verliebte Reisende, no. 5
See other settings of this text.