by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Nun weht auf der Heide der scharfe...
Language: German (Deutsch)
Nun weht auf der Heide der scharfe Nordost, Am Vordach [hanget]1 der Zapfen von Eis, Die Tannen schütteln sich all' vor Frost, Und Feld und Kirchhof sind silberweiß. Im Dorf verschneit liegt jeglicher Pfad, Ein Weg noch führet zur Schenke allein, Und geh' ich dort grade des Abends spat, So tret' ich hinein; O mein Käthchen, mein Mädchen, nun bringe mir Wein! O liebes Käthchen, nun sing' mir ein Lied Von der sonnigen, wonnigen Frühlingszeit! Und wenn erst wieder die Schwalbe zieht, Dann sollst du [schauen]2, wie hold sich's freit. Und wenn aufs Neue der Winter sich naht, Da schiert kein Wind uns von Ost und von West; Am lodernden Herde sitzen wir spat Im traulichen Nest Und küssen uns warm und umschlingen uns fest.
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, 14. Aufl., Berlin, 1849.
1 Esser: "hänget"2 Esser: "seh'n"
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Winter" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Nun weht auf der Haide", op. 24 no. 2, published 1848 [ voice and piano ], from 2 ländliche Lieder von E. Geibel, no. 2, Mainz, Schott [sung text checked 1 time]
Set in a modified version by Wilhelm Hill, Friedrich Wilhelm Kücken, Franz Paul Lachner, Alfred Rittershaus, Otto Tiehsen.
Researcher for this page: Johann Winkler
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