sometimes misattributed to ? Hübner-Trams and by Joseph F. Radda, Ritter von Boskowstein (1798 - 1869)
Ich kenn' ein Glöckchen, lieblich zart
Language: German (Deutsch)
Ich kenn' ein [Glöckchen, lieblich]1 zart Durch wei&zlig;en Schmelz verschönt, Das leise nur, doch wunderbar Durch's Reich der Lüfte tönt; Ein Glöckchen ist's, aus Flor gewebt, Das jedes Herz mit Lust belebt. Bescheiden hängt das Glöckchen nur An einem grünen Band', Das die Natur mit zarter Kunst Um's enge Hälschen wand; Und wenn die Luft das Glöcklein schwingt, Es lieblich durch die Fluren klingt. Die schönste Zeit verkündet es Mit seinem Silberton; Denn wißt, es nah't im Feierzug Der holde Frühling schon, Mit seiner Hand das Erdenreich Zu segnen, einem Gotte gleich. Und kaum vernimmt den Wunderklang Der Blumen [buntes]2 Chor, Da eilt es aus dem Kämmerchen, Gar schnell an's Licht hervor, Und drängt, mit Schönheit angethan, Zum Frühlingseinzug sich heran. Und sieh'! in Reihen folget nun, Dem lieben Glöcklein hold, Des Märzenblümchens zartes Blau, Und der Ranunkeln Gold, Und lieblich würzt, als Opferduft, Das Veilchen schon die laue Luft. Und schöner stets und bunter stets Kommt schon der Zug heran, Die Maaslieb da, die Primel dort, Und hier die Tulipan, Und auch der Anemone Weiß Schließt freudig sich zum Blumenkreis. Und immer weiter dehnet sich Der Blumen duftend' Heer; Kaum hört man noch den Zauberton Des Silberglöckleins mehr; Nur leise noch der Laut erklingt, Der sich aus diesem Glöcklein schwingt. Und endlich, wenn der Frühling kommt, In seiner hehren Pracht, Verstummt das Glöcklein ganz und gar In ew'ger Todesnacht; Und auch das Bändchen reißt entzwei, Und mit dem Glöcklein ist's -- vorbei!
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View original text (without footnotes)Confirmed with Sinnbilder aus der Pflanzenwelt von J. F. Radda, Wien: im Verlage der C. F. Beck'schen Buchhandlung, 1824. Appears in Drey Allegorien, no. 1, pages 63 - 65.
1 Graben-Hoffmann: "Glöcklein, lieb und"; further changes may exist not shown above.2 the cited edition does have "buntes", but it might be a typo for "bunter". In later editions, the word becomes "duftend"
Text Authorship:
- sometimes misattributed to ? Hübner-Trams
- by Joseph F. Radda, Ritter von Boskowstein (1798 - 1869), "Das Lied vom Schneeglöckchen ", appears in Sinnbilder aus der Pflanzenwelt, in Drey Allegorien, no. 1, Wien: im Verlage der C. F. Beck'schen Buchhandlung, first published 1824 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Émile von Brucken-Fock (1857 - 1944), "Schneeglöcklein", op. 16 (Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1891 [ voice and piano ], Leipzig, Kahnt Nachfolge [sung text not yet checked]
- by Gustav Heinrich Graben-Hoffmann (1820 - 1900), "Das erste Schneeglöckchen", op. 37 no. 1, published 1857 [ voice and piano ], from Vier Kinderlieder, no. 1, Breslau, Leuckart [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-05-22
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