by August Friedrich Ernst Langbein (1757 - 1835)
Schmeichelnde Flöten laden uns ein
Language: German (Deutsch)
Schmeichelnde Flöten laden uns ein, Freunde, zu treten treulich in Reih'n. Auf! wählt aus dem blühenden Kranze Der Mädchen ein freundliches Kind, Und schwebet im brittischen Tanze Leicht über den Saal, wie der Wind! Dort jene Herren loben uns nicht, Sondern verzerren baß ihr Gesicht. Sie kritteln und keifen ganz leise: "Die Jugend erhitzt sich das Blut, Und handelt dann nicht mehr so weise, Wie, Gott sei Dank! Unsereins thut." Tanzen wir weiter! Feuriges Blut Machet uns heiter, machet uns gut. O über die ehrsamen Leute, So kalt wie der Eiszapf am Dach'! Ich wette, sie stühnden, im Streite Mit Güte des Herzens, uns nach! Weicher geschmolzen, haß' nicht an jetzt Niemand, der Bolzen wieder mich schnitzt. Heut' gäb' ich dem flehenden Armen Mit Freude mein letztes Stück Geld, Und müßt' ich selbst morgen Erbarmen Mir suchen umher in der Welt. Murren und Klaffen über Geschick Kann nicht verschaffen besseres Glück: Doch wer sich, umfangend sein Mädchen Beim Freudentanz, sorgenlos denkt, Hat listig das neidische Rädchen Des Glücks sich zum Vortheil gelenkt. Seht, meine Freunde, Tanzen macht so Mild gegen Feinde, bieder und froh: Drum wählt aus dem blühenden Kranze Der Mädchen ein freundliches Kind, Und schwebet im brittischen Tanze Leicht über den Saal, wie der Wind!
H. Nägeli sets stanzas 1, 3, 5-6
About the headline (FAQ)
View text with all available footnotesConfirmed with Gedichte von August Friedrich Ernst Langbein, Leipzig: zu finden in der Dykischen Buchhandlung, 1788. Pages 219 - 222.
Text Authorship:
- by August Friedrich Ernst Langbein (1757 - 1835), "Tanzlied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Einladung zum Tanz", published c1812, stanzas 1,3,5-6 [ four-part chorus and piano ], in Teutonia, Zürich: vom Verlage des Autors, Achter Heft, Pages 174 - 175 [sung text checked 1 time]
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Tanzlied" [ voice and piano ], from Zwölf Lieder zum Singen am Clavier - [2. Sammlung] , no. 2 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-02-24
Line count: 36
Word count: 208