LiederNet logo

CONTENTS

×
  • Home | Introduction
  • Composers (20,217)
  • Text Authors (19,696)
  • Go to a Random Text
  • What’s New
  • A Small Tour
  • FAQ & Links
  • Donors
  • DONATE

UTILITIES

  • Search Everything
  • Search by Surname
  • Search by Title or First Line
  • Search by Year
  • Search by Collection

CREDITS

  • Emily Ezust
  • Contributors (1,115)
  • Contact Information
  • Bibliography

  • Copyright Statement
  • Privacy Policy

Follow us on Facebook

by Johannes Martin Miller (1750 - 1814)

Sieh! Mit duftendem Gefieder
Language: German (Deutsch) 
Sieh! Mit duftendem Gefieder
Steigt der Lenz zu uns hernieder;
Freuden flattern um ihn her;
Leise, laue Lüfte wehen;
Hier im Thal, und  dort auf Höhen,
Nirgend herrscht der Winter mehr.

Blumen, Gras und Kräuter keimen;
Leben knospet auf den Bäumen;
Mücken tanzen in der Luft.
Von den neubegrünten Hügeln
Wallt, auf Zephyrs  bunten Flügeln,
Hyacinth-  und Veilchenduft.

Sieh, aus ihrem grünen Beete
Schwingt, im Glanz der Morgenröthe,
Sich der frühe Lerch' empor;
Trillert ihre Zauberlieder
Aus der blauen Luft hernieder,
Und erweckt der Vögel Chor.

Schnell wird's lauter in den Büschen;
Alle Hainbewohner mischen
In der Lerche Lied sich ein.
Amseln flöten, Finken schlagen,
Schwalben zwitschern, Täubchen klagen
Im vertrauten Eichenhain.

Jeder Vogel sucht ein Ästchen,
Wählt sich einen Platz zum Nestchen,
Flattert her, und flattert hin,
Sammelt Würzelchen und Reischen,
Baut sich draus ein kleines Häuschen,
Setzt sich drein, und liebelt drinn.

Alles, alles glüht von Liebe;
Alles fröhnt den süssen Triebe,
Den der Lenz vom Himmel bringt.
In den Hainen, auf den Triften,
In den Wassern, in den Lüften
Fühlet alles sich verjüngt.

Von der Liebe Macht durchdrungen,
Wandelt, Arm in Arm geschlungen,
Manches Paar im Mondenschein;
In des Haines Finsternissen
Rauscht's von wonniglichen Küssen,
Und die Quellen lispeln drein.

Und, mit Kr&aauml;nzen in dem Haare,
Nahet hier dem Brautaltare
Sich ein jugendliches Paar.
Seid ihr's, o geliebte Beide?
O des Jubels, o der Freude!
Kniet ihr endlich am Altar?

Nimm, o Freund, die lang Erflehte!
Schöner als die Morgenröthe,
Blühen ihre Wangen dir.
Blau und sittsam, wie Violen,
Lacht ihr Auge; unverhohlen
Öfnet nun dein Herz sich ihr.

Voll von heiligem Entzücken,
Freud' und Andacht in den Blicken,
Kniet am Brautaltar Ihr hin.
O, des Priesters frommer Segen
Wall' Euch jeden Tag entgegen!
Jeder Unmuth müss' Euch fliehn!

Frei von Sturm und trüben Sorgen,
Lach' euch jeder neue Morgen,
Stets an neuen Freuden reich!
Wie der West die Lüfte kühlet,
Und um junge Blumen spielet,
Spiel' ein Freudenschwarm um Euch!

Heiter fliess' Euch Eure Jugend,
Heiter, an der Hand der Tugend,
Fliess' Euch Euer Alter hin!
Tugend nur beseligt immer;
Ihre Freuden welken nimmer,
Können ewig nicht verblühn.

Available sung texts:   ← What is this?

•   H. Nägeli 

H. Nägeli sets stanzas 1-6

About the headline (FAQ)

View text with all available footnotes

Confirmed with Johann Martin Millers Gedichte, Ulm: Johann Konrad Wohler, Poem no. 157, 1783, pages 411 - 415.


Text Authorship:

  • by Johannes Martin Miller (1750 - 1814), "Ein Brautlied", subtitle: "Den 18ten April 1780" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Hans Georg Nägeli (1773 - 1836), "Frühlingslied", published 1794, stanzas 1-6 [voice and piano], in Lieder in Musik gesetzt, Erster Sammlung. Zürich: im Verlage des Verfassers [ sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Melanie Trumbull

This text was added to the website: 2017-09-29
Line count: 72
Word count: 357

Gentle Reminder

This website began in 1995 as a personal project by Emily Ezust, who has been working on it full-time without a salary since 2008. Our research has never had any government or institutional funding, so if you found the information here useful, please consider making a donation. Your help is greatly appreciated!
–Emily Ezust, Founder

Donate

We use cookies for internal analytics and to earn much-needed advertising revenue. (Did you know you can help support us by turning off ad-blockers?) To learn more, see our Privacy Policy. To learn how to opt out of cookies, please visit this site.

I acknowledge the use of cookies

Contact
Copyright
Privacy

Copyright © 2025 The LiederNet Archive

Site redesign by Shawn Thuris