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by Gottfried Keller (1819 - 1890)

Unruhe der Nacht
 (Sung text for setting by O. Schoeck)
 Matches base text
Language: German (Deutsch) 
Our translations:  FRE
Nun bin ich untreu worden
der Sonn' und ihrem Schein;
die Nacht, die Nacht soll Dame
nun meines Herzen sein!

Sie ist von düstrer Schönheit,
hat bleiches Nornengesicht,
und eine Sternenkrone
ihr dunkles Haupt umflicht.

Heut ist sie so beklommen,
unruhig und voller Pein;
sie denkt wohl an ihre Jugend - 
das muß ein Gedächtnis sein!

Es weht durch alle Täler
ein Stöhnen, so klagend und bang;
wie Tränenbäche fließen
die Quellen vom Bergeshang.

Die schwarzen Fichten sausen
und wiegen sich her und hin,
und über die wilde Heide
verlorene Lichter fliehn.

Dem Himmel bringt ein Ständchen
das dumpf aufrauschende Meer,
und über mir zieht ein Gewitter
mit klingendem Spiele daher.

Es will vielleicht betäuben
die Nacht den uralten Schmerz?
Und an noch ältere Sünden
denkt wohl ihr reuiges Herz?

Ich möchte mit ihr plaudern,
wie man mit dem Liebchen spricht - 
umsonst, in ihrem Grame
sie sieht und hört mich nicht!

Ich möchte sie gerne befragen
und werde doch immer gestört,
ob sie vor meiner Geburt schon
wo meinen Namen gehört?

Sie ist eine alte Sibylle
und kennt sich selber kaum;
sie und der Tod und wir alle
sind Träume von einem Traum.

Ich will mich schlafen legen,
der Morgenwind schon zieht -
ihr Trauerweiden am Kirchhof,
stimmt mir mein Schlummerlied!

Composition:

    Set to music by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Unruhe der Nacht", op. 55 no. 7 (1941-3) [ mezzo-soprano or baritone and piano ], from Unter Sternen: Lieder und Gesänge nach Gedichten von Gottfried Keller, no. 7, Wien: Universal Edition

Text Authorship:

  • by Gottfried Keller (1819 - 1890), no title, appears in Buch der Natur, in Nacht, no. 1

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Anxiété nocturne", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission


Researcher for this page: Caroline Diehl

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 44
Word count: 209

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